Atomkraftwerke so schnell wie möglich abschalten!

Kernenergie ist leider nicht 100-prozentig beherrschbar

Klimaretter Atomenergie: von Tina Kröll; Atomkraftwerke so schnell wie möglich abschalten!
Klimaretter Atomenergie: von Tina Kröll; Atomkraftwerke so schnell wie möglich abschalten!

Wir schreiben das Jahr 25 nach Tschernobyl.

Die Ereignisse in Japan haben es deutlich gemacht. Diese Atomtechnologie ist – entgegen vollmundiger Behauptungen – nicht wirklich beherrschbar.

Gegen eine Verkettung unglücklicher Ereignisse ist niemand gefeit. Errichtete Atomkraftwerke entsprechen immer nur dem Erkenntnisstand zu ihrer Bauzeit.

Inzwischen wird gerne inflationär der Begriff Super-Gau benutzt. Wenn aber der GAU schon der „Größte anzunehmende Unfall“ ist, was ist dann ein Super-GAU? Bei einem Super-GAU wird nämlich die auch Umgebung des Kraftwerkes  in Mitleidenschaft gezogen.

Die Berichterstattung von N24 am Sonntag zum Thema Naturkatastrophe in Japan wurde mit „passender“ Musik unterlegt. Das war der Gipfel der Geschmacklosigkeit. Diese Bilder müssen in ihrer Wirkung nicht mehr gesteigert werden …

Es ist moralisch und praktisch unverantwortlich – ohne ein Endlager – weiter radioaktiven Müll zu produzieren, von dem die nächsten 1000 Generationen noch etwas „haben“! Selbst mit einem Endlager ist das Risiko – und sein es „nur“ durch menschliches Versagen“ – nicht zu vertreten.

Hier, also bei uns, wird es sicherlich kein vergleichbares Erdbeben geben, aber die Vorstellung dass die Kuppeln der 7 ältesten Reaktoren in Deutschland schon von einem Sportflugzeug „geknackt“ werden können, sollte nachdenklich stimmen.

Daneben gibt es eine immer länger werdende Liste von Schwachstellen …

Folgendes habe ich einmal „auf die Schnelle“ aus verschiedenen Quellen zusammen kopiert:

(…) Greenpeace klagt vor dem Verfassungsgericht gegen die Verlängerung der AKW-Laufzeiten.(…) Kein deutscher Atomreaktor könne dem Absturz eines großen Passagierflugzeuges standhalten. Die sieben ältesten Reaktoren verfügten sogar nur über einen geringen Schutz gegen den Absturz kleiner Flugzeuge. Zudem verstoße die Laufzeitverlängerung wegen der ungelösten Entsorgungsfrage gegen die Verfassung. (…)

(…) „Nur Abschalten ist sicher!“ Mit diesem Spruch protestierte Greenpeace am 11.September 2009 zeitgleich an den sieben ältesten Kernkraftwerken in Deutschland (Biblis A und B, Brunsbüttel, Philippsburg 1, Isar 1, Unterweser, Neckarwestheim und Krümmel). (…)

(…) Nach den Anschlägen vom 11. September in den USA haben mehrere Bundesländer ein Gutachten in Auftrag gegeben, das klären sollte, ob die deutschen Meiler vor Flugzeugabstürzen gesichert sind. Dieser Aufgabe nahm sich die Internationale Länderkommission Kerntechnik an (ILK), besetzt mit hochqualifizierten Experten. Das Ergebnis ist so brisant wie eindeutig: Bei älteren Kraftwerken wie GKN I „ist bei einem Aufprall auf das Reaktorgebäude mit schweren bis katastrophalen Freisetzungen radioaktiver Stoffe zu rechnen“. (…)
(…) Dass die älteren Reaktoren durch Abstürze gefährdet sind, bestätigt auch die Gesellschaft für Reaktorsicherheit. (…)

Ein Interview einer Kladowerin mit der taz vom 13.3.2011: „Ich wohne nur 4 Kilometer vom Atomforschungsreaktor des Helmholtz-Zentrums in Wannsee entfernt. Jedes Jahr bekomme ich einen Evakuierungsplan und habe für den Notfall immer Jodtabletten im Haus zu haben. Dass über dem Reaktor Flugzeuge fliegen sollen, ist da angesichts der Katastrophe in Japan doch Irrsinn“

 

Ein paar Informationen zur Atomenergie

About Ralf Salecker

Ralf Salecker, freier Fotograf und Journalist (www.salecker.info)