Café und Begegnungsstätte in der Jeremia-Gemeinde im Falkenhagener Feld

Kirche im Quartier – Eröffnung des Foyers

Ev. Jeremia-Gemeinde im Falkenhagener Feld
Ev. Jeremia-Gemeinde im Falkenhagener Feld

Gesellschaftliche Teilhabe ist in der ev. Jeremia-Gemeinde im Falkenhagener Feld nicht nur ein abstrakter Begriff. Am 24.2. war es soweit. Ein vorher nicht so ansehnlicher Raum, über das Programm „Soziale Stadt“ wurde durch finanzielle Mittel des Quartiersfonds 3 zu einem Ort zentraler Begegnung umgebaut. Etwas über ein halbes Jahr ist vergangen, zwischen Antrag- und Fertigstellung. Die Arbeit hat sich gelohnt. Ein kleines Café, in sonnigem gelb gehalten, lädt nun Gäste zum Verweilen ein.

Kein Ort außerhalb der Welt

Pfarrer Nico Steffen, ev. Jeremia Gemeinde
Pfarrer Nico Steffen, ev. Jeremia Gemeinde

Die Kirche der Jeremia-Gemeinde ist kein Ort außerhalb der Welt, betonte Pfarrer Nico Steffen gleich am Anfang seiner einleitenden Worte. Sie ist im wahrsten Sinne des Wortes Kirche im Quartier. Vor der Renovierung war das Foyer schon rein äußerlich kein einladender Ort gewesen. Das hat sich nun geändert.

Unterstützung für den Umbau kam vom Politik, Verwaltung, dem Quartiersmanagement, Gemeindegliedern, Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen, ohne die all dies nicht möglich gewesen wäre. Ihnen allem sprach Nico Steffen seinen Dank aus.

Räume eröffnen

Kirche im Quartier - Jeremia-Gemeinde
Kirche im Quartier - Jeremia-Gemeinde

Für und mit den Menschen des Spandauer Stadtteils möchte die Gemeinde etwas tun. Die Gemeinde will Räume eröffnen, wofür das Foyer nur ein erstes sichtbares Zeichen sein soll. „Die wichtigsten Gespräche finden oft nur in der Küche statt oder im Flur, an einem Ort der Ruhe oder dort, wo man gerade im Kommen oder Gehen ist. “ Darum ist gerade der Flur, das Foyer, der Ort, der zum Verweilen, zum Erzählen einlädt. Hier kann und soll Gemeinschaft erlebt werden. Probleme im Falkenhagener Feld sollen angegangen werden durch eine Stärkung des sozialen Engagements. „Soziales Engagement braucht aber auch Räume, um sich zu entfalten.“

Teilhabe und Gerechtigkeit

Kirche im Quartier - Jeremia-Gemeinde
Kirche im Quartier - Jeremia-Gemeinde

Kirche im Quartier möchte einen zentralen Ort im Falkenhagener Feld schaffen, an dem etwas beginnt – Teilhabe und Gerechtigkeit für die Menschen, die hier leben. Pfarrer Steffen stellt selbst fest, dass dies ein großes Wort ist. Nicht nur finanzieller Natur sind die vorherrschenden Probleme in der Umgebung. Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, an Politik, an Bildung und Kultur ist vielen heute nicht mehr möglich.

Kirche im Quartier möchte diese Teilhabe auf ganz unterschiedlichen Ebenen wieder ermöglichen. Etwa durch die Förderung von Begabungen, indem Schülern die Möglichkeit zu einer Ausstellung ihrer Werke ermöglicht wird, sie in ihrer Arbeit und Ausdrucksfähigkeit ernst genommen werden.

Großelternpatenschaft

Pfarrer Nico Steffen, Stefan Machulik, Raed Saleh
Pfarrer Nico Steffen, Stefan Machulik, Raed Saleh

Es gibt auf der einen Seite viele Senioren im Quartier und auf der anderen Seite ebenso viele junge Familien. Eine Großelternpatenschaft, gefördert und begleitet durch die Gemeinde, könnte beiden Seiten gerecht werden und so eine gesellschaftliche Teilhabe aller der zu ermöglichen. Die einen gewinnen eine Familie hinzu, die anderen mehr Zeit, sich um intensiver um andere Familienmitglieder zu kümmern.

Nachbarn für Nachbarn

Musik in der ev. Jeremia-Gemeinde
Musik in der ev. Jeremia-Gemeinde

Zukünftig soll es einen Mittagstisch im Foyer geben, bei dem Nachbarn für Nachbarn kochen und ihnen so einen Weg aus der Einsamkeit heraus ermöglichen. Gemeinsam versammelt um einen Tisch herum entsteht so die Möglichkeit für Gespräche.

Erzählcafé- Lesecafé

Heike Ließfeld und Raed Saleh
Heike Ließfeld und Raed Saleh

Schon im März wird ein Erzählcafé starten. Dort soll ein Austausch über die eigene Geschichte und die des Falkenhagener Feldes entstehen. Vergleichbares existiert im QM-Gebiet Staaken. Im Kulturzentrum Gemischtes trifft sich regelmäßig eine Geschichtsgruppe.

Dazu kommt ein Lesecafé, bei dem Autoren und Autorinnen die Kultur in diese Räumlichkeiten hineinbringen. Mögliche Kooperationspartner wären die Bibliothek oder die B.-Traven-Oberschule. Gesellschaftliche Teilhabe durch Vernetzung, durch Austausch, vor allem durch Gabenorientierung.

Konkrete Hilfe

Elisabeth Stiller, Quartiersrätin im Falkenhagener Feld Ost
Elisabeth Stiller, Quartiersrätin im Falkenhagener Feld Ost

Ganz konkrete Hilfe wird im Foyer ebenfalls geboten werden. Einmal in der Woche, immer Freitags, wird die AWO-Spandau von 9 bis 11 Uhr eine Schuldnerberatung anbieten. Ab Anfang Mai wird mit Casablanca, einem Träger der Familien- und Jugendhilfe 14-tägig Familienberatung anbieten.

Ehrenamtliche aus der Gemeinde wollen und werden die Wartenden mit Kaffee und Tee versorgen, um dem Raum die bloße Wartesituation zu nehmen, schließlich soll hier nicht das Gefühl einer Amtsstube aufkommen.

Swen Schulz
Swen Schulz

Manches gibt es schon, anderes wird in naher oder ferner Zukunft dazu kommen. Vieles davon hängt ganz eng mit ehrenamtlichem Engagement zusammen. Ohne den Einsatz dieser Menschen, wäre manches unmöglich.

Neben Gästen aus der Gemeinde und dem Quartiersrat hatte sich auch ein wenig Prominenz versammelt. Der ehemalige Bürgermeister Salomon ließ sich entschuldigen, er musste am selben Tag ins Krankenhaus. Dafür kamen einige andere, wie Swen Schulz, der SPD-Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Spandau, Raed Saleh, Fraktionsvorsitzender der SPD im Berliner Abgeordnetenhaus und Stefan Machuli, Stadtrat der Abteilung Bürgerdienste und Ordnung des Bezirksamts Spandau.

Kirche im Quartier hat einen guten Start hingelegt. Wer Interesse hat, sich mit eigenem Engagement einzubringen oder Information sucht, kann sich gerne an die Jeremia-Gemeinde wenden.

Als Ansprechpartner stehen Ihnen Heike Ließfeld (GKR) und Pfarrer Steffen zur Verfügung.

Ev. Jeremia- Kirchengemeinde

About Ralf Salecker

Ralf Salecker, freier Fotograf und Journalist (www.salecker.info)