Das beste Veterinäramt Deutschlands ist in Spandau

Tierschutzorganisation PETA veröffentlicht den jährlichen Vergleich für 2012

Rathaus Spandau, Blick vom Dach des Florida Eiscafés (Foto: Ralf Salecker)
Rathaus Spandau, Blick vom Dach des Florida Eiscafés (Foto: Ralf Salecker)

Eine der weltweit größten Tierschutzorganisationen PETA hat in ihrem jährlichen Vergleich für das Jahr 2012 das Spandauer Veterinäramt zum besten Veterinäramt Deutschlands gekürt.

Die Veterinärämter sind für die Überwachung und die Umsetzung des Tierschutzgesetzes in Deutschland zuständig. PETA, die als Organisation Tierschutzrechtsfälle meldet und auch Tierschutzaktionen veranstaltet, veröffentlicht jährlich ein Ranking der deutschen Veterinärämter, die besonders positiv oder besonders negativ aufgefallen sind.

Aufgrund des außergewöhnlichen Engagements der Mitarbeiter im Spandauer Veterinäramt belegt dieses Platz 1 für das Jahr 2012.

Der für das Ordnungsamt und somit für das Veterinäramt zuständige Bezirksstadtrat Stephan Machulik führt dazu aus:

„2012 war ein sehr anstrengendes und arbeitsreiches Jahr für die Mitarbeiter des Veterinäramts. Nicht allein die Anzahl oder die fachliche Komplexität der nicht alltäglichen Tierschutzfälle stellten eine Herausforderung dar, sondern die zum Teil nicht nachvollziehbare öffentliche Kritik in jüngster Vergangenheit, mit der beabsichtigt war, die Arbeit des Amtes in Misskredit zu bringen, ging an die Substanz der Mitarbeiter. Aus diesem Grund ist es eine herausragende Bestätigung für unser Veterinäramt, wenn eine Organisation wie PETA die Arbeit der Spandauer Amtstierärztinnen und der Verwaltungsangestellten derart würdigt. Ich bin sehr glücklich diese hoch motivierten Mitarbeiter zu haben, die sich sehr fachkompetent und engagiert zum Wohle der Tiere einsetzen und trotz geringer Personal- und Sachmittel den Tierschutz in unserem Bezirk umsetzen.“

TOP 5 – Die besten Veterinärämter 2012

Platz 1. Veterinäramt Berlin-Spandau

  • Dieses Veterinäramt setzt sich auch für Hummer ein, die als Lebendtiere bei METRO und Co. verkauft werden und sehr häufig von Behörden „übersehen“ werden. Für das Amt zählt das Schicksal jeden einzelnen Tieres und so werden beispielsweise abgebrochene Fühler der Hummer nicht ignoriert.
  • Die geplante Tötung von zwei Hunden für die Kunst – die Welpen sollten zu Tode stranguliert werden – hat das Amt vor Gericht verhindert und damit eine wichtige Rechtsprechung mit Signalwirkung erreicht.
  • Wegen unterernährter und schlecht gepflegter Tiere untersagte das Amt dem Zirkus Julius Renz im Mai kurzerhand die Gastspielgenehmigung – trotz massiver Widerstände und Androhungen.

Bezirksamt Spandau, Veterinär- und Lebensmittelaufsicht

  • Carl-Schurz-Straße 2
  • 13597 Berlin-Spandau

Das sah der Spandauer Mieterverein in seiner Pressemeldung vom Oktober 2012 anders:

„(…) Einen positiven Abschluss findet auf jeden Fall die Angelegenheit Zirkus Renz. Während seines Gastspiels in Spandau an den Arcaden, noch mit Auflagen überzogen und an ordentlichen Vorstellungen gehindert, ist jetzt auf Tournee unterwegs und die Kinder freuen sich bei den Vorstellungen auf Clownerie und viele interessante Tierdarbietungen. (…)

Sieht man von der Schafherde ab, so hat das Bezirksamt durch seine Entscheidungen hier drei gewerbliche Betriebe in die Zange genommen, von denen zumindest einer in wirtschaftliche Not geraten ist und der andere vor den Ruin steht.
Als Verbraucherschützer sagen wir ganz klar, hier wurde unverhältnismäßig überzogen und Mensch und Tier in eine Lage gebracht, die mit nichts zu rechtfertigen ist. (…) Es würde dem Bezirksamt auch gut zu Gesicht stehen, wenn Stadtrat Machulik seine Knöllchenschreiber in die Bürgerämter setzen würde, um dort zum Wohl der Bürger zu arbeiten und die Autofahrer hätten gleich einmal eine Atempause.“

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About Ralf Salecker

Ralf Salecker, freier Fotograf und Journalist (www.salecker.info)