Eine der gefährlichsten Kreuzungen in Spandau

Wieder ein toter Radfahrer in Spandau an der Klosterstraße Ecke Ruhlebener

"Geisterrad" an der Spandauer-See-Brücke zur erinnerung an tödlich verunglückte Radfahrer (Foto: Ralf Salecker)
„Geisterrad“ an der Spandauer-See-Brücke zur Erinnerung an tödlich verunglückte Radfahrer (Foto: Ralf Salecker)

Wieder einmal ist ein Radfahrer an der Spandauer Kreuzung Ruhlebener Ecke Klosterstraße ums Leben gekommen. Ein LKW, der ihn übersehen hatte, erfasste den Radfahrer und schleifte ihn 20 Meter mit. Der Radfahrer starb an den Folgen des Unfalls. Probleme mit „Rechtsabbiegern“ – nicht nur dort, sind leider eine alltägliche Gefahr, der sich Radfahrer im Verkehr stellen müssen. Auf sein „Recht“ zu bestehen, kann tödliche Folgen haben.

Fußgänger und Radfahrer sind häufiger Opfer

Der LKW-Fahrer bog von der Klosterstraße kommend rechts in die Ruhlebener Straße in Richtung Charlottenburg ab. Für das letzte Jahr wurde kürzlich eine Unfall-Statistik veröffentlich. 70 Prozent der 42 Todesopfer im Jahr 2012 waren die schwächsten im Verkehr, nämlich Fußgänger und Radfahrer. Als Hauptrisiko-Faktor wurden dabei abbiegenden Kraftfahrzeugfahrer, also PKWs und LKWs festgestellt. 15 Radfahrer starben im letzten Jahr im Berliner Straßenverkehr, vier mehr, als im Jahr zuvor. Die Hälfte von ihnen soll den Unfall selbst verursacht haben. Der anderen Hälfte hat es nichts geholfen, keine Schuld zu haben … Jeder zweite tote Radfahrer in den letzten fünf Jahren war nach einer Auswertung des DFC älter als 55 und jeder Dritte über 65 Jahre alt. Interessant ist dabei auch die Geschlechterverteilung bei den Todesopfern der letzten 5 Jahre. Etwa zwei Drittel waren Frauen.

Spandau scheint im Berlinvergleich insgesamt noch „gut“ dazustehen. Nur 4 % aller Unfälle mit Radfahrern fanden 2012 in Spandau statt. Im Vergleich zum Jahr 2011 fanden sogar fast 7 % weniger Radfahr-Unfälle statt.

Maßnahmen zur Vermeidung von Unfällen

Die Kreuzung Ruhlebener Straße, Klosterstraße und Brunsbütteler Damm in Spandau gehört zu den gefährlichsten Kreuzungen im Bezirk. Von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz wird sie als ein Unfallhäufungspunkt geführt. Dort soll mit entsprechenden Maßnahmen, die Unfallhäufigkeit gesenkt werden.

Für die Polizei ist es schwierig, solche Verkehrsverstöße gerichtsfest zu dokumentieren. Aus diesem Grund finden auch weiterhin mehr direkte Kontrollen von Radfahrern auf Verkehrssicherheit und Verkehrsverstöße  statt. Kontrollen der Kraftfahrzeugführer wegen falschem Rechtsabbiegen bleiben die Ausnahme.

Der Berliner Senat arbeitet derweil an einem neuen Sicherheitskonzept, welches bis 2020 Gültigkeit haben soll. Schulische Verkehrserziehung, bessere Überwachung von Fuß- und Radwegen sollen die schwächsten Verkehrsteilnehmer besser schützen. Mit einer Änderung der Straßenverkehrsordnung soll sich die Zuständigkeit dafür von den Ordnungsämtern auf die Polizei verlagern. Vorher konnten/wollten Ordnungsämter wegen zugeparkter Radwege nicht tätig werden, weil sie nicht das notwenige personal dafür hatten, nun liegt der schwarze Peter bei der Polizei. Erst ab 2014 soll Berlin eine eigene Fahrradstaffel bei der Polizei haben – mit Elektrorädern. Einzelne Polizisten auf Rädern gibt es schon in den Bezirken, auch in Spandau.

 

About Ralf Salecker

Ralf Salecker, freier Fotograf und Journalist (www.salecker.info)