Einladung zum Sonntags-Spaziergang – Falkensee, Teufelsbruchwiesen, Große Kuhlake

Wer kennt Falkensee? Wer kennt die Teufelsbruchwiesen? Oder die Große Kuhlake?

Spaziergang aus aktuellem Anlass – Nordumfahrung

Ich möchte einladen, diese schöne, noch sehr stille Gegend, gleich nebenan von Spandau, kennenzulernen.

  • Datum: Sonntag, den 13.9.2009
  • Datum: Sonntag, den 20.9.2009
  • Uhrzeit: 10:00 Uhr
  • Treffpunkt: Bushaltestelle des M37, Freudstraße (an den Spektewiesen)
  • Ziel: Mauerweg Radelandstr.: M37 oder Bus 130 Waldkrankenhaus
  • Länge: ca. 9,5 km, 3-4 Stunden

Der Spaziergang führt von den Spektewiesen über das Feuchtgebiet „Alter See“ und den Falkenhagener See zu den Teufelsbruchwiesen in Eiskeller. Hier soll eine Autostraße, eine Schnellstraße mit Tempo 100, direkt durch die Wiese gebaut werden. Das bedeutet den Tod für die Tier- und Pflanzenwelt und wird außerdem das gesamte umgebende Gebiet, die Große Kuhlake, ein FFH-Gebiet, sowie den Falkenhagener See (Landschaftsschutzgebiet) und auch das benachbarte Spandau (FFH-Gebiet Spandauer Forst) beeinträchtigen, weitere Informationen findet man unter www.bisf.de.

Ich finde, das geht nicht nur die Anwohner etwas an, sondern auch uns Berliner. Denn hier wird ein Naherholungsgebiet zerstört. Und auch Eiskeller bleibt nicht so ruhig, wie es noch ist. Diese Straße zerschneidet ein noch intaktes großes Naherholungsgebiet und Lebensraum für Pflanzen und Tiere, darunter auch gefährdete Arten. Der Lärm von solchen Schnellstraßen schallt sehr weit, wie man z. B. in Erkner (A 10) hören kann. Ein weiteres Beispiel ist die Zerschneidung des Barnimer Dörferwegs durch
A 10 und A 114. Bei der geplanten sog. Nordumfahrung wird es nicht viele Übergänge für Fußgänger geben, dieses ganze Gebiet fällt zum Wandern dann praktisch weg. An vielen Stellen sind Kreisverkehre geplant. Das Video über die geplante Trasse auf www.bisf.de macht das sehr anschaulich. Da kann ich nicht im Sessel sitzen bleiben.

Ich wohne zwar in Reinickendorf, bin aber in der letzten Zeit sehr oft durch die Große Kuhlake und die Teufelsbruchwiesen gelaufen. Dabei sah ich die Goldammer auf dem Foto anbei in der Teufelsbruchwiese am Wegrand singen. Dann fielen mir die Plakate über die sog. Nordumfahrung ins Auge, und ich war sehr betroffen, zumal ich nach näherer Information herausfand, dass diese Straße nicht einmal die von den Planern beabsichtigte Wirkung haben wird, sondern das Gegenteil. Sie wird den Autoverkehr nicht vom noch ruhigen Falkensee weglenken, sondern eher dorthin ziehen. Außerdem führt sie gar nicht drum herum, sondern mitten durch. Sie trennt nämlich die Gartenstadt Falkenhöhe von der Siedlung Falkenhöh und zerstört außerdem den Falkenhagener See, der vor kurzem erst aufwändig renaturiert wurde.

Jetzt können auch wir Berliner etwas tun. Gerade habe ich erfahren, dass die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren nun vom 10. August bis 9. September in Spandau ausgelegt werden. Bis zum 23.9. können wir Einwendungen an das Bezirksamt Spandau schreiben, Info im Newsletter der Bürgerinitiative Falkensee anbei. Auf www.bisf.de findet man auch Argumentationshilfen. Es ist vermutlich kein Zufall, dass die Auslegung genau in der Urlaubszeit passiert.

Ich möchte tun, was ich kann, um zu helfen, diesen Horror zu verhindern. Deshalb lade ich zu diesem Spaziergang ein. Wer hat, kann ein Fernglas mitbringen. Ich bin selbst keine Vogelexpertin und würde mich freuen, wenn vielleicht auch solche ExpertInnen sich angesprochen fühlen. Vielleicht ist es ja sogar möglich, während der Frist für die Einwendungen regelmäßig solche Spaziergänge zu veranstalten.

Regina Henke

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