NEIN zu Gewalt an Frauen!

„frei leben – ohne Gewalt“-Fahne vor dem Spandauer Rathaus

Initiative gegen Gewalt an Frauen

Am 24.11.2015 wird Bezirksbürgermeister Helmut Kleebank zusammen mit der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten, Annukka Ahonen, um 15 Uhr die „frei leben – ohne Gewalt“-Fahne der Frauenrechtsorganisation TERRE DES FEMMES vor dem Rathaus hissen. Die Fahne wird noch bis Sonntag vor dem Rathaus wehen. Rund um den 25. November, dem internationalen Gedenktag „NEIN zu Gewalt an Frauen!“, setzt TERRE DES FEMMES mit der Fahne „frei leben – ohne Gewalt“ ein weithin sichtbares Zeichen gegen tägliche Gewalt an Mädchen und Frauen.

Dazu Helmut Kleebank

„Mit der Fahne setzt Spandau ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen wie z.B. häusliche und sexuelle Gewalt, Gewalt im Namen der Ehre und Frauenhandel. Anlass ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen am 25.11.2015.“

  • Dienstag, 24. November 2015,
  • 15.00 Uhr
  • Haupteingang des Rathaus Spandau
  • Carl-Schurz-Str. 2/6
  • 13578 Berlin

Häusliche Gewalt gehört in Deutschland zum Alltag vieler Frauen. Doch Informationen zu Initiativen gegen Gewalt an Frauen sind nur ungenügend bekannt. Das zeigt die EU-Studie von 2014 der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte. „Hilfsangebote zu Häuslicher Gewalt müssen jeder Frau bekannt sein! Nur so können sie wirken! Nur 23 Prozent der Frauen haben überhaupt Kenntnisse von solchen Angeboten. Somit liegt Deutschland auf einem der letzten drei Plätze der 28 europäischen Mitgliedsstaaten.

Jede 4. Frau in Deutschland ist oder war schon einmal betroffen von körperlicher und/oder sexueller Gewalt durch den ehemaligen oder aktuellen Beziehungspartner. Im schlimmsten Fall stirbt die Frau: Im Jahr 2013 wurden laut Bundeskriminalamt 294 Frauen getötet – davon fast die Hälfte (46,9 Prozent) durch einen Beziehungspartner (insbesondere Ehepartner) oder früheren Partner. Damit wird alle 2,6 Tage in Deutschland eine Frau durch ihren Partner getötet. Eine beängstigend hohe Zahl. „Für den Schutz betroffener Frauen fordert TERRE DES FEMMES eine bundesweite Rechtsgrundlage, die endlich eine pauschale, kosten- und flächendeckende sowie stabile Finanzierung von Frauenhäusern und Beratungsangeboten sicherstellt“, so Stolle. Weltweit ist sogar jede dritte Frau Opfer von körperlicher und/oder sexueller Gewalt.

www.schaust-du-hin.de

Forderungen von TERRE DES FEMMES zum Thema Häusliche Gewalt

Viele Gesetze, die Häusliche Gewalt direkt oder indirekt betreffen, weisen problematische Schutzlücken auf und werden der Situation, in der sich die Betroffenen befinden meist nicht gerecht. Die Präventions- und Täterarbeit muss ausgebaut und die Finanzierung von Beratungs- sowie Unterstützungsangeboten angemessen abgesichert werden. Allem ist gemein: Häusliche Gewalt ist keine Privatangelegenheit – Die Öffentlichkeit muss sich einmischen.

TERRE DES FEMMES fordert:

  • eine bundesweite Rechtgrundlage, die eine pauschale, kosten- und flächendeckende sowie stabile Finanzierung von Frauenhäusern und Beratungsstellen sicherstellt.
  • eine bundesweite Sensibilisierung zu dem Thema (z.B. durch verpflichtende Fortbildungen) von Behörden, Richterschaft und Polizei.
  • den Ausbau jugendgerechter Präventionsarbeit, auch in Schulen.
  • dass Formen, Verteilung und gesamtgesellschaftliche Kosten Häuslicher Gewalt genauer erforscht und bestehende Gegenmaßnahmen regelmäßig auf ihre Wirksamkeit hin evaluiert werden.
  • Weitere Informationen unter: www.frauenrechte.de/online/index.php/themen-undaktionen/haeusliche-und-sexualisierte-gewalt.

 

Schwerpunkt 2015: STOP Frühehen

NEIN zu Gewalt an Frauen!
NEIN zu Gewalt an Frauen!

Jährlich werden weltweit 14,2 Millionen Mädchen vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet. Das sind täglich 39.000 Mädchen! Die Folgen sind verheerend: Schulabbruch, (sexuelle) Ausbeutung, zu frühe Schwangerschaft und finanzielle Abhängigkeit. Die Gründe für diese Menschenrechtsverletzung sind vielfältig und reichen von Armut über mangelnde Bildung bis hin zu patriarchalen Traditionen, nach denen die Töchter jungfräulich in die Ehe gehen müssen.

Auch in Deutschland werden Minderjährige mit Migrationshintergrund zwangsverheiratet. Zwar liegt in Deutschland das Mindestheiratsalter bei 18 Jahren, mit Zustimmung des Familiengerichtes allerdings können auch 16-Jährige heiraten. Häufig werden Minderjährige auch im Rahmen einer religiösen bzw. sozialen Eheschließung verheiratet, die in traditionellen Familien denselben Stellenwert wie eine standesamtlich geschlossene Ehe hat.

TERRE DES FEMMES setzt sich daher national als auch international für die Durchsetzung eines Mindestheiratsalters von 18 Jahren ohne Ausnahme ein.

About Ralf Salecker

Ralf Salecker, freier Fotograf und Journalist (www.salecker.info)