Entdeckungen in Gatow an der Havel
Im Zuge der deutschen Ostkolonisation im 12. und 13. Jahrhundert wurde Gatow vermutlich angelegt. Die erste urkundliche Erwähnung datiert auf den 5. Dezember 1258. Die Anlage des Ortes als typisch märkisches Straßendorf hat sich bis in das 19. Jahrhundert erhalten. Auf der westlichen Straßenseite befand sich windgeschützt durch den Kirchberg das älteste Gebäude Gatows, die sehenswerte Kirche. Der nach ihr benannte Berg bekam nach dem Bau einer Bockswindmühle den heutigen Namen Windmühlenberg. Diese Windmühle wurde 1921 bei den Dreharbeiten für einen Film abgebrannt.
Auf der östlichen Straßenseite befinden sich die Höfe der Bauern mit allen Nebengebäuden. Erst nach 1850 begann sich die Besiedlung durch die Anlage der Buchwaldzeile mit Gutshaus und dem bürgerlichen Gutshof nach Westen zu erweitern. Eine stärkere Bebauung wie bei anliegenden Orten wie z.B. Kladow fand hier nicht statt, denn 1890 begann die Stadt Charlottenburg nach Erwerb des Gutes Karolinenhöhe mit der Verrieselung (Rieselfelder) ihrer Abwässer zwischen Seeburg und Gatow. Bei Westwind, der in dieser Gegend den größten Teil des Jahres weht, stank es im Dorf oft sehr unangenehm. Dieser Umstand hielt viele Bau- und Ansiedlungswillige ab, sich hier nieder zu lassen. Noch in den 70er Jahren hieß es bei Autofahrten zwischen Groß Glienicke und Spandau auf der Potsdamer Chaussee oft „Fenster zu – es stinkt“.
Mit fast 4.000 Einwohnern ist Gatow heute noch ein wenig dörflich und verfügt über sehenswerte Naturvorkommen nach Osten hin. Nach Westen erstreckt sich heutzutage noch eine kilometerweite Feldflur mit dem Waldgebiet Gatower Heide als südlichen Abschluss.
Wer jetzt neugierig auf das Haveldorf mit seinen Sehenswürdigkeiten geworden ist, kann bei einer Führung des Historikers Erik S. am 15. März 2014 den Ort näher erkunden. Um 10 Uhr geht es bei der Kirche an der Straße „Alt Gatow“ am Samstagvormittag los.
Seit 2008 bietet Erik S. Führungen in Gatow an und es gibt immer wieder Überraschendes zu erleben.
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