Mauergedenkstätte Groß Glienicker See

Grünflächenämter aus Potsdam und Spandau arbeiten gemeinsam

Spandaus letztes Mauerstück am Mauerradweg am Groß Glienicker See (Foto: Ralf Salecker)
Spandaus letztes Mauerstück am Mauerradweg am Groß Glienicker See (Foto: Ralf Salecker)

Spandau und Potsdam planen zum 25. Jahrestag des Mauerfalls eine gemeinsame Gedenkveranstaltung. Begleitend dazu soll in einer ersten Aktion das bestehende Mauerdenkmal am Groß Glienicker See in Kladow gesichert werden. Viele Radfahrer oder Wanderer auf dem Mauerradweg werden dieses Mauerstück am Gutspark Groß Glienicke kennen.

Dazu bilden Auszubildende des Fachbereichs Grünflächen und Friedhöfe des Bezirksamtes Spandau und das Team „Mäh- und Baumarbeiten“ des Bereiches Grünflächen der Landeshauptstadt Potsdam eine Arbeitsgruppe, die den noch bestehenden Streckmetallzaun der ehemaligen Grenzanlagen wieder freilegen will. Um das letzte Mauerstück in Spandau soll die Wiese in einem begrenzten Areal von allem störenden freigemacht werden. Wenn nicht anders möglich, sind auch Rodungen notwendig, um die Standsicherheit des Bauwerkes langfristig zu gewährleisten.

Zukünftig soll so ein Gedenkort entstehen, um „um Opfer zu ehren, aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen, wachsam zu bleiben, Maßstäbe zu entwickeln und die Erkenntnisse auch denen zu vermitteln, die diesen Teil der deutschen Geschichte nicht mehr erlebt haben. So wird sowohl zur globalen Geschichte der Nachkriegszeit als auch zur lokalen Geschichte ein konkreter und nachvollziehbarer Bezug hergestellt.“

Die weitere Umsetzung des Projektes, das bereits die nahezu geschlossene Zustimmung des Ortsbeirates von Groß-Glienicke gefunden hat, beruht auf einem Entwurf des Landschaftsarchitekten Theseus Bappert und wird von ihm und dem Potsdamer Grünflächenamt in Abstimmung mit dem Bezirk Spandau betreut.

Am 27. Januar um 9:30 geht es nördlich des Groß Glienicker Sees los. Die Arbeiten sollen noch im Februar abgeschlossen sein.

Bezirksstadtrat Röding führt aus:

„Das Zusammenspiel aus konkreter gestalterischer Behandlung und der Durchführung von Gedenkveranstaltungen an diesem Ort hat das Ziel, Klarheit zu schaffen über den Ort selbst, seine Elemente und ihren Kontext sowie das tiefere Anliegen. Seine Botschaft soll er dem Einzelnen, der im Alltag vorbeigeht ebenso vermitteln wie den sich gezielt dort Versammelnden, die die Authentizität des Ortes als Rahmen für ein Gedenken suchen.

Insbesondere die Tatsache, dass junge angehende Gärtnerinnen und Gärtner aus Spandau diesem historischen Ort wieder Aussagekraft verleihen, erfreut mich sehr!“

 

About Ralf Salecker

Ralf Salecker, freier Fotograf und Journalist (www.salecker.info)