Rechte Stimmungsmache gegen Flüchtlinge

Anscheinend keine Aktion der NPD in Spandau

Stromwarnung
Ohne Worte …

Berliner Politiker hatten zum Protest gegen die Aktionen der NPD aufgerufen. Auch wenn es nun anscheinend zu keiner Aktion der NPD gegen Flüchtlinge in Spandau vor dem Flüchtlingsheim in der Motardstraße kommen soll, sind andere Veranstaltungen von der rechtspopulistischen Partei angemeldet worden.Der Bundestagswahlkampf rückt näher. Die NPD will das Thema Asyl zu ihrem Schwerpunktthema machen.

Wenn man die Aussagen einiger Hellerdorfer (die sicherlich nicht stellvertretend für alle Bewohner des Ortsteils sind) und anderer hört, die sich gegen ein Asylbewerberheim aussprechen, kann einem schon die Galle hochkommen. Hier werden nur selten nachvollziehbare Ängste ausgesprochen. Vielmehr scheint hier ein dumpfes Bild von Fremdenhass und nicht wirklich nachvollziehbarer Neid die Ursache zu sein. Flüchtlinge kommen nicht zum Spaß hierher. Selbst der Papst hatte sich zu diesem Thema zu Worte gemeldet.

Grünen-Politikerin Bettina Jarasch: „Die Hetze der NPD ist unerträglich. Flüchtlinge, die vor Krieg und Verfolgung fliehen, brauchen in ihrem Asylverfahren eine menschenwürdige Unterkunft“

Die folgende traurige Aufforderung sollte sehr nachdenklich stimmen:

Das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo), zuständig für die Unterkünfte in Berlin, wies vorsorglich die Heimleitungen an, „am Wochenende geschultes Wachschutzpersonal einzusetzen und entsprechende Sensibilisierungsmaßnahmen zu treffen.“ (Quelle: Störungsmelder)

Der Störungsmelder nannte u.a. folgende Orte, an denen gegen Asylbewerber gehetzt werden soll.

  • 9:30 – 10:30 Uhr Moritzplatz (Kreuzberg)
  • 11:30-12:30 Uhr Alice-Salomon-Platz (Hellersdorf)
  • 13:15-14:15 Uhr Wilhemsruher Damm/Oranienburgerstraße (Reinickendorf)
  • 14:45-15:45 Uhr Spandauer Damm/Königin-Elisabeth-Straße (Westend)
  • 16:15-17:15 Uhr Marienfelder Allee/Hildburghauser Straße (Marienefelde)

Angemeldet bei der Polizei sind jeweils 20 Personen und pro Station eine Stunde.

Asyl als Unterrichtsthema

Das Portal für politische, soziale und ökonomische Bildung bietet immer wieder interessantes Unterrichtsmaterial in Form von Texten und Schaubildern. In einer Meldung verweist es auf ein neues kostenloses Arbeitsblatt Asyl in Deutschland auf dem Schulportal www.sozialpolitik.com.  „Ein Mensch, der sich in seinem Heimatland verfolgt und bedroht fühlt, hat das Recht, in einem anderen Land Zuflucht zu suchen und Asyl zu beantragen. Die Regierung des Landes hat die humanitäre Pflicht, den Antrag zu prüfen und den Flüchtling nicht abzuweisen.“ Arbeitsblatt und Schaubild erläutern das internationale Asyslrecht und beschreibt das Asylverfahren in Deutschland. Spannend ist das zugehörige Schaubild zum Thema Asyl in Deutschland, welches über die Zahl der Asylbewerber von 1985 bis 2012 Auskunft gibt. Wer bisher meinte, Asylbewerber würden im Geld schwimmen, kann sich nun die leistungen im Einzelnen vor Augen führen.

 

About Ralf Salecker

Ralf Salecker, freier Fotograf und Journalist (www.salecker.info)