Spandau trauert um seinen großen Bürgermeister

Werner Salomon verstarb in der Nacht zum 13. Juni

Karl-Heinz-Bannasch, Werner Salomon, Christian Hass (Foto: Spandau heute)
Karl-Heinz-Bannasch, Werner Salomon, Christian Hass (Foto: Spandau heute)

Spandaus großer Kommunalpolitiker und langjähriger Bürgermeister Werner Salomon ist in der Nacht zum 13. Juni im Alter von 87 Jahren verstorben. Spandau trauert um einen Politiker, dem die Kommunalpolitik eine Herzensangelegenheit war und der seinen Bürgern  durch seine besondere Bürgernähe, seine Geduld und sein Einfühlungsvermögen stets in Erinnerung bleiben wird.

13 Jahre lang war er der Chef im Spandauer Rathaus und regierte seinen Bezirk von 1979 bis 1992. Nachdem er seine ersten Kindheitsjahre  in Charlottenburg verbracht hat, verschlug es die Familie Salomon nach Spandau, wo sie 1932 in der Reichsforschungssiedlung in Haselhorst eine Wohnung gekommen hat. Werner Salomon, von da an ein „echter“ Spandauer, besuchte das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, an dem er nach dem Krieg das Abitur ablegte. Beim Finanzamt absolvierte er eine Lehre und wurde Steuerinspektor. Im Jahr 1957 wurde Werner Salomon Sekretär beim Deutschen Gewerkschaftsbund und 1973 Arbeitsdirektor der GASAG.

Helmut Kleebank, Werner Salomon, Gerhand Hanke (Foto: Spandau heute)
Helmut Kleebank, Werner Salomon, Gerhand Hanke (Foto: Spandau heute)

Seine politische Laufbahn begann 1960 mit dem Eintritt in die SPD und elf Jahre später mit seiner Wahl in das Berliner Abgeordnetenhaus. 1979 kehrte er der Großstadt den Rücken zu und widmete sich fortan seiner Lebensaufgabe als Bezirksbürgermeister von Spandau. Als „König Salomon“ tituliert war er mit Leib und Seele Kommunalpolitiker und „regierte“ Spandau 13 Jahre lang. Die U-Bahneröffnung und die Feiern zum 750jährigen Bestehen Spandaus sind einige der wichtigen Ereignisse während der Amtszeit von Werner Salomon. Nicht zu vergessen die kommunale Verbindung zu Nauen noch während tiefster DDR-Zeiten, die politische Wende 1989 und die Rückgliederung von West-Staaken nach Spandau.

Werner Salomon war während seiner langen Amtszeit nicht nur Amtsinhaber, sondern lebte sein Amt und machte deutlich, dass Kommunalpolitik täglich und immer stattfindet. Noch im Frühjahr schrieb er den Spandauer Sozialdemokraten in seinem Grußwort zur Kreisdelegiertenversammlung: „Menschen, die in die Kommunalpolitik gehen, müssen für ihre Aufgabe brennen, das heißt, sie müssen ihr Leben ganz in den Dienst für ihre Stadt stellen.“

Auch in seinem Ruhestand war Werner Salomon nicht untätig. Sein Engagement im Partnerschaftsverein Spandau, beim Runden Tisch für Demokratie und Toleranz sowie seine Ämter beim Arbeiter-Samariter-Bund in Falkensee und der Arbeiterwohlfahrt in Spandau haben ihn stets ausgefüllt. Anlässlich seines 85. Geburtstages hatte Werner Salomon um Spenden für die Restaurierung des Juliusturm gebeten und überreichte die stolze Summe von 2000 € für die Wiederherstellung des Wahrzeichens Spandaus.

Werner Salomon hat sich um Spandau verdient gemacht. Die Spandauer danken diesem großen sozialdemokratischen Politiker und zollen ihm Respekt.

In ein Kondolenzbuch zum Gedenken an den langjährigen Bürgermeister, das im Rathaus Spandau auslag, konnten sich die Spandauerinnen und Spandauer eintragen. Die Trauerfeier fand am 26. Juni auf dem Friedhof „In den Kisseln“ statt.

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