Jürgen Kessling trat aus der SPD-Fraktion aus (Foto: Ralf Salecker)

Stellvertretender Fraktionsvorsitzende der Spandauer SPD verlässt die Fraktion

Jürgen Kessling bleibt weiterhin SPD-Mitglied

Jürgen Kessling trat aus der SPD-Fraktion aus (Foto: Ralf Salecker)
Jürgen Kessling trat aus der SPD-Fraktion aus (Foto: Ralf Salecker)

Jürgen Kessling, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Spandauer SPD, hat am Mittwoch während der öffentlichen Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) seinen Austritt aus der Fraktion zum Monatsende erklärt. Gleichzeitig legte er seine Parteiämter, den Vorsitz im Integrations- und Sozialausschuss, sowie die Arbeit in allen anderen Ausschüssen nieder. Sein Mandat als Bezirksverordneter behält er weiterhin. Ferner bleibt er der SPD auch weiterhin erhalten. „Einmal Sozi, immer Sozi“, so Jürgen Kessling.

Wer am Mittwoch einen Eklat erwartet hat, wird enttäuscht gewesen sein. Jürgen Kessling verzichtete auf eine „Abrechnung“: „Solche Dinge kläre ich im persönlichen Gespräch“. Während sich sonst kaum ein Journalist für die Geschehnisse in der Spandauer BVV interessiert, waren diesmal einige Vertreter der großen Zeitungen anwesend. Sie verschwanden auch sofort, nachdem der Austritt verkündet wurde.

Jürgen Kessling ist seit 1984 Mitglied der SPD und seit 2010 Bezirksverordneter in Spandau. In sechs Ausschüssen engagierte er sich. „Sozialdemokrat wird man nur aus Überzeugung und nicht aus anderen Gründen …“, erklärte er. Der 58jährige Jürgen Kessling begründet seine Entscheidung mit seinem zerstörten Vertrauen in die Führungsspitze. Dieses ist gestört, seit die SPD zwei ehemalige CDU-Verordnete aufgenommen hatte. Bemerkenswert ist, dass Jochen Anders und Andreas Hehn wohl zuerst mit dem Gedanken eines AFD-Beitritts gespielt hatten. Angeblich solle es sogar Gespräche mit einem SPD-Mitglied gegeben haben, um so Fraktionsstärke in der BVV zu erreichen. Ein Geschmäckle hat es, das nun beide Mitglied im Integrationsausschuss sind, wo sie sich nach Bemerkungen aus CDU-Kreisen nicht gerade besonders engagiert zeigen sollen.

Unverändert will Jürgen Kessling sich auch weiterhin intensiv für Flüchtlinge und die Schwachen in der Gesellschaft einsetzen. Vor der Bruno-Gehrke-Halle organisierte er mit einigen anderen vor einigen Monaten ein Fest für Flüchtlinge. Seit vielen Jahren ist er der Motor für die Aktion „Weihnachten für alle“, die es in diesem Jahr zum 11. Male geben wird.

An den Mehrheitsverhältnissen in der BVV wird sich nichts Wesentliches verändern. Von den 54 Sitzen insgesamt entfallen nun auf die SPD 22 (statt vorher 23), auf die CDU 21, die GAL 6, die PIRATEN 3 und zwei auf den Einzelverordneten der LINKEN und Jürgen Kessling.

About Ralf Salecker

Ralf Salecker, freier Fotograf und Journalist (www.salecker.info)