Thorsten Hanf im Gespräch mit Spandau-heute

TSV Spandau 1860 – 100 Tage im Amt, der neue Vorsitzende gibt Auskunft

Thorsten Hanf im Gespräch mit Spandau-heute (Foto: Spandau heute)
Thorsten Hanf im Gespräch mit Spandau-heute (Foto: Spandau heute)

Der TSV Spandau 1860 als ältester und größter Sportverein Spandaus hat auf der Mitgliederversammlung am 24. März Thorsten Hanf zum Vorsitzenden gewählt. In einem persönlichen Gespräch mit Spandau-heute gibt er Auskunft darüber, welchen Aufgaben er sich stellen will und wohin er den Verein in den nächsten Jahren führen möchte.

Spandau-heute: Hallo Herr Hanf. Sie leiten seit über 100 Tagen den größten Sportvereins Spandau, den TSV Spandau 1860. Haben Sie noch Freizeit?

Hanf (lacht): Planung ist Alles! Unser Vorstandsteam ist gut aufgestellt. Jeder hat seine Aufgaben und so wird die ehrenamtliche Arbeit auf mehrere Schultern verteilt.

Spandau-heute:  Trotzdem, Ihr Verein ist an über 70 Standorten in Spandau präsent. Da muss schon ein Vorstand viel Zeit investieren.

Hanf: Natürlich sind rund 5000 Mitglieder zu betreuen, dafür haben wir qualitativ hochwertig ausgebildete Übungsleiter und Trainer. Um das alles zuverlässig verwalten zu können, hat der TSV eine hauptamtliche Geschäftsstelle, die die Vorstände entlastet.

Spandau-heute:  Der TSV war auch bei den Spandauer Trendsporttagen (7. – 9.8.14) in den Spandau Arcaden vertreten. Bedeutet das, dass der Verein, trotz seiner 150 Jahre, ein moderner Verein ist?

Hanf: Das kann man getrost so stehen lassen. Wir sind einer der wenigen Vereine, der zur Vereinsführung Steuerungsmethoden der Wirtschaft verwendet, ohne aber das „Wir-Gefühl“ zu vernachlässigen.

Spandau-heute:  Steuerungsmethoden? Was haben wir darunter zu verstehen?

Hanf: Der TSV hat in Zusammenarbeit mit Fachleuten über mehrere Jahre eine Balanced Scorecard für den Verein entwickelt. Diese beschreibt, wie wir unsere Visionen vom Sport für die Mitglieder im TSV in den nächsten Jahren umzusetzen gedenken. Hierbei werden die wichtigsten Faktoren in Zahlenwerte umgesetzt, so dass wir messen können, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Dieses Steuerungswesen nennen wir „Zukunft aktiv gestalten“.

Spandau-heute:  Klingt kompliziert!

Hanf: Naja, ein wenig. Aber so entdecken wir leicht neue Sporttrends und können diese für den TSV ausprobieren. Mit diesem Steuerungsinstrument erkennen wir aber auch Aufgaben, die wir angehen können.

Spandau-heute:  Haben sie ein Beispiel?

Hanf: Klar, Mitglieder erkennen, dass sich Sportstätten in einem, naja sagen wir mal verschönerungsbedürftigen Zustand befinden. Da macht Sport nicht wirklich Spaß, Mitglieder dann zu gewinnen oder zu halten ist schwer. Also treten Mitglieder an uns heran und organisieren selbst Pflege und Renovierungsarbeiten. Das wird dann mit den zuständigen Ämtern geklärt. Dies ist so in der Linden Grundschule passiert.

Um solche Dinge in vernünftige Bahnen lenken zu können haben wir einen Beirat Sportstätten, der sich nur um die Aufgaben in diesen Bereich kümmert und somit auch den Vorstand entlastet.

Spandau-heute:  Und das alles im Ehrenamt?

Hanf: Ja! Wir sind ein Nachbarschaftsverein, der günstig Sport für alle Spandauer anbieten möchte. Getreu unseren Slogan: „Sport für Spandau – Sport für Generationen“. Da ist Ehrenamt eine wichtige Angelegenheit. Wir können eben nicht alles mit Geld machen. Das war auch der Grund, warum ich einen Beirat Ehrenamt ins Leben gerufen habe, der sich nur um deren Belange kümmert und für ein tolles Klima im Verein sorgt.

Spandau-heute: Ich kann mich auch an eine Ehrung im Südpark erinnern.

Hanf: Sie sprechen auf den Walk of Fame an? Ja, die modernen Fünfkämpfer des TSV sind schon Spitze. Vor einigen Jahren wollten wir uns schon von diesem Bereich trennen. Es fanden dann innovative Gespräche mit dem Verband der Fünfkämpfer statt, die schlussendlich zu einer Kofinanzierung von Trainern führte. Jetzt haben wir Olympiateilnehmer, Welt- Europa- und Deutsche Meister. Alexandra Bettinelli hat für ihre sportlichen Erfolge zu Recht viele Ehrungen erhalten und dazu noch einen „Stern“ im Walk of Fame im Südpark.

Spandau-heute: Sie stehen ja dem Vorstand vor, haben Sie eigentlich auch sportliche Kompetenzen?

Hanf (lacht): Sie wissen ja, das man in Deutschland ohne ein entsprechendes Papier nichts ist. Ich habe mehrere Lizenzen bis hoch zur A-Lizenz, vor allem im Gesundheitssport und auch eine Ausbildung als Vereinsmanager ablegen dürfen. Als zertifizierter Ernährungsberater gebe ich ab und an Ratschläge und wenn dann die Reaktionen kommen ist es manchmal ganz gut, dass ich auch Entspannungstrainer bin.

Spandau-heute: Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Arbeit.

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