Bauernrauferei beim Kartenspiel

Weniger Jugendgewalt in Spandau

Gewalttaten vor allem an Grundschulen

Bauernrauferei beim Kartenspiel
Von Adriaen Brouwer (etwa 1605/1606–1638) – 1. The Yorck Project: 10.000 Meisterwerke der Malerei. DVD-ROM, 2002. ISBN 3936122202. Distributed by DIRECTMEDIA Publishing GmbH.2. scan (Kunstblatt E. A. Seemann – Verlag, Leipzig), Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=148392

Die schriftliche Anfrage des Abgeordneten Tim-Christopher Zeelen (CDU) zum Thema Jugendgewalt in Berlin brachte ein für Spandau sehr erfreuliches Ergebnis. Die Jugendkriminalität ist weiter zurückgegangen. Schon 2014 und ebenso in den Jahren zuvor konnte man diese Entwicklung beobachten.

Anfang 2007 brachte die CDU-Fraktion in Spandau einen Vorschlag in die Bezirksverordnetenversammlung ein, nach der die BVV prüfen solle, ob Spandauer Schulen Kooperationsverträge mit den jeweils zuständigen Polizeiabschnitten abschließen können. Über polizeiliche Sprechstunden, Krisenintervention im Einzelfall, gemeinsame Unterrichtsveranstaltungen oder Gewaltpräventions-Trainingseinheiten sollte das Sicherheitsgefühl in Schulen verbessert und den Schülern eine realistische Einschätzung der Arbeit der Polizei ermöglicht werden.

Insgesamt 189 Schulen in Berlin haben derzeit Kooperationsvereinbarungen mit jeweils zuständigen Polizeiabschnitten getroffen, fünf davon in Spandau. Der Bezirk gehört damit eher zu den Berliner Schlusslichtern. In Neukölln sind es 54 und in Mitte z.B. 32.

Im Vergleich zu anderen Berliner Bezirken, bewegt sich Spandau bei Gewaltdelikten eher im unteren Drittel. Betrachtet man die Rohheitsdelikte und differenziert nach Altersgruppen und Geschlecht, lassen sich zwei interessante Dinge feststellen. Quer durch alle Altersgruppen neigen drei bis viermal so viel Jungen zu Gewalt, als Mädchen. Bei den Heranwachsenden (Altersgruppe 18 bis unter 21 Jahren) ist eine sehr deutliche Abnahme von Gewalt feststellbar, während bei den Jugendlichen “ (Altersgruppe 14 bis unter 18 Jahren) und Kindern (Altersgruppe unter 14 Jahren) die Zahlen etwa konstant bleiben.

Schaut man sich die Schultypen an, dann findet der größte Teil aller von den Berliner Schulen gemeldeten Gewalttaten vor allem an Grundschulen statt. Schwere Gewalt, Vandalismus, sexuelle Übergriffe und Bedrohungen gibt es dort mehr, als an allen anderen Schulen zusammen. Hier ist sogar eine Zunahme festzustellen, wenn man die Schuljahre 2013/14 und 2014/15 vergleicht.

Da leichte Gewalt, wie Pöbeleien, Beleidigungen und Schlägereien an Schulen nicht mehr meldepflichtig ist, kann im Vergleich nur ein Teilaspekt verglichen werden. Ferner ist davon auszugehen, dass nicht jede meldepflichtige Gewalttat von den Schulen auch gemeldet wird.

Die Anzahl der eingegangenen Meldungen zu Gewaltvorfällen, Notfällen und Krisen an Spandauer Schulen in den Schuljahren 2013/2014 sowie 2014/2015, betrug 124 (Reinickendorf 87, Neukölln 299) und 149 (Pankow 88, Lichtenberg 334) gemeldete Fälle.

 

Interaktive Karte zu Jugendgewalt in Berlin (Tagesspiegel)

 

About Ralf Salecker

Ralf Salecker, freier Fotograf und Journalist (www.salecker.info)