Zentralbibliothek in der Altstadt Spandau bleibt ohne Einschränkungen

Trotz angespannter Personalsituation

Stadtbibliothek in der Altstadt Spandau (Foto: Ralf Salecker)
Stadtbibliothek in der Altstadt Spandau (Foto: Ralf Salecker)

Die Aufgaben der Stadtbibliotheken werden immer vielfältiger. Schon lange geht es nicht mehr nur darum, ein Buch für eine bestimmte Dauer zu entleihen. Zugang zu Wissen zu ermöglichen, Teilhabe an kulturellem Leben und die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund sind neben den vielfältigen Angeboten und Veranstaltungen im Rahmen der Sprach- und Leseförderung von Kindern und Jugendlichen die Schwerpunkte im Leben der Bibliotheksarbeit.

Mit einem Medienetat von 235.000 Euro  standen im vergangen Jahr erstmals wieder seit 2001 ca. 1 Euro pro Einwohner an Erwerbungsausgaben zur Verfügung. Rund ein Drittel der Mittel fehlt dem Richtwert für eine auskömmliche Medienversorgung von 1,50 pro Einwohner immer noch, allerdings konnte die Stadtbibliothek  Spandau im letzten  Jahr 140.000 Euro zusätzlich an Projektmitteln akquirieren. Davon profitierten insbesondere die Stadtbibliothek  im Falkenhagener Feld und der Heerstraße sowie die Bezirkszentralbibliothek.  Für das Jahr 2013 sind 225.000 Euro im Haushaltsplan vorgesehen.

Vielmehr als die begrenzten Mittel für Erwerbungsausgaben, bereitet die angespannte Personalsituation den Stadtbüchereien Kopfzerbrechen. Die Reduzierung der vom Senat beschlossenen Anzahl der Stellen im öffentlichen Dienst macht auch vor den Toren Spandaus nicht Halt. Die Entscheidung in der Reduzierung des Angebots fiel zugunsten der Bezirkszentralbibliothek in der Altstadt aus und das große Haus mit Personal- und Sachmitteln so auszustatten, dass es seiner Funktion ohne Einschränkungen auch in Zukunft gerecht werden kann. Dazu gehörte auch die Entscheidung, die eingeführte Reduzierung der Öffnungszeiten wieder zurückzunehmen. Die Zentralbibliothek hat seit dem 1. November 2012 wieder montags  bis freitags von 11 bis 20 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr geöffnet.

Schmerzhaft zu verzeichnen war hingegen für das vergangene Jahr der Rückgang der Besucherzahlen, die aber in der Hauptsache auf die Reduzierung der Öffnungszeiten auf einen Tag in der Woche an der Bertolt-Brecht-Oberschule (nur noch donnerstags von 11 bis 17 Uhr) und der Schließung der Bibliothek an der Heinrich-Böll-Oberschule.

Der deutliche Rückgang der Ausleihzahlen ist auf die Schließung der Umbauarbeiten im Rahmen der RFID-Einführung in der Zentralbibliothek und dem Umzug der Stadtbibliothek Falkenhagener Feld an einen neuen Standort zurückzuführen. Allerdings ist nach der Wiedereröffnung an beiden Standorten eine positive Entwicklung zu verzeichnen. Gesteigert werden konnte erfreulicherweise die Arbeit im Bereich der Leseförderung, die im Jahr 2012 mit Veranstaltungen, Klassenführungen und Gruppenbesuchen rund 62.500 Besucher erreichte.

Hier ist auch deutlich die Ursache für die Diskrepanz zwischen der Anzahl der Entleihungen und den wachsenden Besucherzahlen zu suchen. Immer mehr Schülerinnen und Schüler nutzten die Stadtbibliothek als außerschulischen Lern- und Aufenthaltsort ohne die entsprechenden Medien zu entleihen.

Einen großen Teil der praktischen Bibliotheksarbeit wird in diesem Jahr die Umstellung des Bestandes einnehmen. Die bisher verwendete „Berliner Systematik“ wird durch die „Systematik für Bibliotheken“ ersetzt, die bundesweit von vielen Großstadtbibliotheken verwendet wird.

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