Zukunft Lindenufer in der Spandauer Altstadt

Radfahrer und Fußgänger in trauter Zweisamkeit

Lindenufer, Blick von der Juliusturmbrücke (Foto: Ralf Salecker)
Lindenufer, Blick von der Juliusturmbrücke (Foto: Ralf Salecker)

Das Lindenufer in der Spandauer Altstadt und der Stabholzgarten am Rathaus bilden eine beliebte Promenade an der Havel. Sie laden zum Verweilen ein oder zu einer Tour mit einem der Fahrgastschiffe, die südlich der Charlottenbrücke anlegen. Während dieser Teil des Lindenufers vor vielen Jahren neu gestaltet wurde, ist der Bereich zwischen Charlottenbrücke und Juliusturmbrücke eher düster und sanierungsbedürftig. Das haben auch die Verantwortlichen erkannt und beschlossen: Das Spandauer Lindenufer muss schöner werden. Es soll sich zu einem attraktiven Aufenthaltsort für Fußgänger, Radfahrer, Familien und Kinder entwickeln. Ein neues Lichtkonzept wird dafür sorgen, dass das auch für die Abende und Nächte gilt. Damit die Planungen den Bedürfnissen der Bevölkerung entgegenkommen, gab es Workshops mit Bürgerbeteiligung.

Eine besondere Attraktion am Lindenufer ist der Zufluss der Spree in die Havel, der bisher keine optische Anbindung an die Altstadt hat. Vielen Besuchern der Spandauer Altstadt bleibt dieser Ort deshalb verborgen. Im Rahmen der Neugestaltung entstehen nicht nur freie Sichtachsen – auch stadtgeschichtlich bedeutungsvolle Plätze werden durch eine bauliche Hervorhebung wieder ins Gedächtnis gerufen.

Lindenufer, Blick auf die Charlottenbrücke (Foto: Ralf Salecker)
Lindenufer, Blick auf die Charlottenbrücke (Foto: Ralf Salecker)

Derzeit weisen die Wege entlang des Havelufers eine Breite von etwa 2 Metern auf. Zukünftig werden es 4 Meter sein, damit Radfahrer und Fußgänger den Bereich gemeinsam nutzen können. So schließen sich langsam die letzten Lücken auf dem überregionalen Havelradweg. Bisher mussten Radfahrer Umwege über holpriges Kopfsteinpflaster in Kauf nehmen. Es gibt Stimmen, die Konflikte zwischen Radlern und Fußgängern erwarten. Da das Miteinander an anderen Stellen des Uferweges bis nach Hennigsdorf aber völlig problemlos funktioniert, ist nicht zu erkennen, warum es gerade hier anders sein sollte.

Wenn alles einmal fertig ist, hat die Spandauer Altstadt wegen der langen Promenade am Havelufer einen echten Schatz zu bieten. Mit einer attraktiven Gestaltung erhoffen sich die Planer positive Auswirkungen auf die Altstadt. Mehr Besucher suchen zukünftig wegen der attraktiven Wasserlage das Havelufer auf. Wenn sie schon einmal da sind, können sie auch gleich die Angebote der Altstadt selbst nutzen. Voraussetzung dafür ist eine gute optische Anbindung von Altstadt und Lindenufer. Wer bisher auf der Breite Straße unterwegs ist, bekommt kaum mit, dass sich nur ein paar Schritte entfernt eine sehenswerte Erholungsfläche befindet. Das soll sich ändern.

Jüdisches Mahnmal am Lindenufer (Foto: Ralf Salecker)
Jüdisches Mahnmal am Lindenufer (Foto: Ralf Salecker)

Mit der Umgestaltung haben sich alle Beteiligten ein großes Ziel gesteckt. Historische Bezüge, neue Nutzungsangebote für alle Altersgruppen und „besondere Orte“ sollen entstehen. Letztere sind z. B. ein kleiner Bootsanleger in der Nähe der Charlottenbrücke und ein breiter „Altstadt-Steg“ in optischer Verlängerung der Wasserstraße als Verbindung zwischen Altstadt und Lindenufer, mit freiem Blick auf die Spreemündung in die Havel. Der Kinderspielplatz am Lindenufer wird wieder zu einem ansprechenden Ort für die Jüngsten gestaltet.

Kurz vor der Juliusturmbrücke, an der Stelle des alten Berliner Tors, entsteht der Aussichtspunkt „Havelbalkon“, der den früheren Brückenübergang über die Havel andeutet. Direkt daneben entsteht ein Generationengarten als Begegnungsstätte für Jung und Alt, der Bezug auf ein Bauprojekt nimmt, welches eine Senioreneinrichtung für die Hertefeldstraße vorsieht. Derzeit soll dieser Bau auf Eis liegen, weil der Bauherr „überrascht“ festgestellt hat, dass darunter eine U-Bahn verläuft. In Zukunft wird die kleine Straße Lindenufer zu einer beidseitig befahrbaren Sackgasse, zu der – bis zur Hälfte – eine Zufahrt von der Straße Am Juliusturm, oder, wie bisher, von der Charlottenstraße möglich sein wird.

Die Hälfte des bestehenden Parkplatzes am Lindenufer wird weichen, da er ohnehin nur ein in der Grünanlage geduldetes Provisorium aus der Zeit des U-Bahn-Baus war, das den Erholungswert erheblich beeinträchtigt hat. Umgestaltet zu einem temporären Festplatz, dem „Altstadt Highlight“, erhält er die Form eines früher dort vorhandenen Verteidigungswalls, der Lünette I (1639–1898). Viele werden sich möglicherweise noch an ein Gebäude an diesem Ort erinnern, welches 1977 abgerissen wurde. Nur die niedrige Mauer zeugt noch von der Existenz eines ehemaligen Lazaretts, welches später zur Kaserne umgebaut wurde und in der Zeit von 1929 bis 1948 als Arbeitsamt diente.

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Spandau-Kalender 2014 - Titelbild
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Postkarte: Motiv-Mix Altstadt Spandau  Fotograf: Ralf Salecker
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Fotograf: Ralf Salecker

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Postkarte: 100 Jahre Rathaus Spandau  Fotograf: Ralf Salecker
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About Ralf Salecker

Ralf Salecker, freier Fotograf und Journalist (www.salecker.info)