Ärger um den Parkplatz am Lindenufer

Baustelle ist Teilzeitparkplatz

Das Provisorium wird halbiert (Foto: Ralf Salecker)
Das Provisorium wird halbiert (Foto: Ralf Salecker)

Autofahrer haben es schon längst schmerzlich festgestellt, die liebgewordene Gewohnheit, am Lindenufer einen Parkplatz zu finden, ist nun keine mehr. Vor kurzem erst wurde der Kinderspielplatz direkt nebenan fertiggestellt. Nun folgt als nächste Bauphase der Umgestaltung des Lindenufers in der Altstadt. Einige haben den Untergang der Altstadt prophezeit, wenn er, wie geplant auf etwa 50 Prozent seiner Größe reduziert wird. Dieser Parkplatz war schon immer nur ein Provisorium in einer Grünanlage gewesen. Wenn Provisorien zu lange Bestand haben, wird ganz schnell ein gefühltes Anrecht daraus. Der Attraktivität des Havelufers kommt es in jedem Fall entgegen, wenn der Parkplatz kleiner wird.

Da der Parkplatz in Teilabschnitten umgestaltet wird, nutzen einige Autofahrer die Gelegenheit, den nicht abgesperrten Rest als Parkplatz zu nutzen. Manch einer nimmt anschließend die Abkürzung über die Hertefeldstraße zur Straße am Juliusturm. Der Grünstreifen dort sieht entsprechend aus, wie ein Testgelände für Cross-Fahrten.

Die GAL-Fraktion fordert ein Ende der kostenlosen Parkplatznutzung

Die GAL-Fraktion in der BVV Spandau fordert das Bezirksamt auf, die Baustelle am Parkplatz am Lindenufer endlich sichern zu lassen und das kostenfreie Parken z. B. an Sonnabenden zu unterbinden.

Auf dem unzureichend abgesperrten Parkplatz kann derzeit trotz der Bauarbeiten insbesondere an Wochenenden auf etwa einem Viertel der Fläche kostenfrei geparkt werden. Teilweise geschieht dies auf unbefestigten Flächen, so dass mögliche Öl- oder Benzinverunreinigungen in unmittelbarer Havel-Nähe ungehindert in den Boden gelangen können. Die Parkplatznutzung ist problemlos möglich: Die Absperrungen für Baustellenfahrzeuge lassen sich einfach öffnen und lediglich ein handgeschriebenes Schild in DIN-A-4-Größe weist darauf hin, dass die Nutzung des Parkplatzes untersagt ist.

Da sich gleichzeitig Baumaterialien und -fahrzeuge auf dem Gelände befinden, ist die Sicherheit auf der Baustelle nicht gegeben. Durch das kostenfreie Parken am Sonnabend entsteht dem Bezirk und den Betreibern der altstadtnahen Parkhäuser darüber hinaus ein wirtschaftlicher Schaden. Für jedes Fahrzeug, das dieses Sommergeschenk nutzt, entgehen dem Bezirk potenzielle Einnahmen aus der Parkraumbewirtschaftung. Auch die Parkhäuser sind von diesen Einbußen betroffen.

Die GAL-Fraktion weist erneut darauf hin, dass sie den Parkplatz inmitten einer Grünanlage nach wie vor ablehnt und sich für einen geschlossenen Grünzug am Lindenufer einsetzt.

About Ralf Salecker

Ralf Salecker, freier Fotograf und Journalist (www.salecker.info)