Das Havelufer mal vom Wasser betrachtet
Diese Tour auf dem Wasser empfiehlt sich nicht nur während der Sommerferien. Unweit von Spreemündung, Stresow und Charlottenbrücke liegt in der Spandauer Altstadt das Lindenufer 1. Hier starten wir mit einem der vielen Fahrgastschiffe unsere 1,5-stündige Tour über die Havel. Es geht vorbei am Mühlengraben und Stabholzgarten 2 mit Blick auf das Batardeau.
Kurz darauf passieren wir den Ziegelhof, um am Burgwallgraben vorbei zu Spandaus ältestem Siedlungsgebiet, dem Burgwall 3, und wenig später zum Spandauer Südhafen 4 zu gelangen.
Noch ein Stück „Alte Havel“ auf der rechten Seite, dann geht es am Grimnitzseepark und den Tiefwerder Wiesen 5 vorbei sowie unter der 100 Jahre alten Freybrücke 6 hindurch. Ein schmaler Kanal führt uns in den Pichelssee. Unzählige Boote schaukeln hier an beiden Ufern. Die Halbinsel Pichelswerder 7 ist dicht mit Bäumen bestanden.
Durch das schmale Pichelsdorfer Gmünd 8 erreichen wir die seenartig erweiterte Havel. Rechts öffnet sich die Scharfe Lanke 9, links erstreckt sich der Stößensee 10 bis hin zum Grunewald. Am Postfenn liegt das bald 100 Jahre alte Restaurantschiff „Alte Liebe“ 11, das früher ein Fährschiff war und Hamburg mit Helgoland verband.
An der Halbinsel Schildhorn 12 soll sich der Wendenfürst Jaczo nach verlorener Schlacht, von Gatow kommend, ans Ufer gerettet haben. Ein Stück dahinter erhebt sich der 154 Meter hohe Dachsberg 13.
Am anderen Ufer fasziniert die 1907 in einem terrassenartig angelegten Garten im italienischen Stil errichtete Villa Lemm 14. Hier residierte einst der britische Stadtkommandant.
In Gatow laden die Kleine 15 und Große Badewiese 16 Sonnenanbeter und Wasserfreunde an. Zwischen beiden thront am gegenüberliegenden Ufer der Grunewaldturm 17 auf dem Karlsberg. Errichtet wurde er in Erinnerung an den 100. Geburtstag des 1888 verstorbenen preußischen Königs Wilhelm I.
In der Nähe befindet sich die Insel Lindwerder 18. Sie liegt nur etwa 100 Meter vom Ostufer der Havel entfernt. Eine kleine Fähre ermöglicht den Zugang zur dortigen Gastwirtschaft.
An der Badestelle Breitehorn 19 am Westufer beginnt der Spandauer Ortsteil Kladow. Kurz dahinter befindet sich der Gutspark Neukladow 20 mit der Villa Luise, die ein gemütliches Café beherbergt.
Doch uns zieht es weiter zum Kladower Hafen 21, der Havelpromenade und der davor liegenden Insel Imchen. Von Kladow pendelt regelmäßig eine Personenfähre der BVG nach Wannsee.
Bevor wir den Großen Wannsee erreichen, liegt linker Hand die Villen-Halbinsel Schwanenwerder 22, auf der es sich Industrielle, Schauspieler und NS-Größen gutgehen ließen.
Unweit davon befindet sich Berlins größte Badewanne, das Strandbad Wannsee 23. 1907 wurde hier erstmals ein 200 Meter langer Uferstreifen am Ostufer des Wannsees für Badehungrige freigegeben. Auf der anderen Wannseeseite schaut kurz nach Heckeshorn 24 der Flensburger Löwe stolz über das Wasser. An ein dunkles Kapitel deutscher Vergangenheit erinnert das Haus der Wannseekonferenz 25. Hier wurde 1942 die systematische Vernichtung der Juden geplant.
Schöngeistig kommt dagegen die ehemalige Sommervilla des Malers Max Liebermann 26 mit Garten, Museum und Café daher. Von der Anlegestelle 27 in Wannsee ist es nur ein Katzensprung zum gleichnamigen S-Bahnhof.
Anlegestellen für Ausflugsschiffe
- Lindenufer, Altstadt
- Kladow, Imchen
- Wannsee (nahe S-Bahnhof Wannsee)
Dampferfahrplan des Reedereiverbandes unter www.reedereiverband-berlin.de
BVG-Fähre F10
- Kladow – Wannsee (Dauer: 20 Minuten)
- www.bvg.de
Ralf Salecker
Fotos: Es gibt die unterschiedlichsten Möglichkeiten, sich auf der Havel zu bewegen …