Sporthallen bleiben weiterhin dem Sport vorbehalten (Foto: Ralf Salecker)

Bezirksbürgermeister Helmut Kleebank begrüßt das Einlenken des Sozialsenators

Mit Nachdruck sollten alle anderen Möglichkeiten genutzt werden

Sporthallen bleiben weiterhin dem Sport vorbehalten (Foto: Ralf Salecker)
Sporthallen bleiben weiterhin dem Sport vorbehalten (Foto: Ralf Salecker)

Bezirksbürgermeister Helmut Kleebank zur Weigerung Spandaus, Sporthallen für die Flüchtlingsunterbringung in Spandau bereit zu stellen, und zum Einlenken des Sozialsenators:

„Ich begrüße es sehr, dass die Sicherstellung von Spandauer Sporthallen zur Belegung mit Flüchtlingen nun offenbar vom Tisch ist. Damit ist Sozialsenator Czaja meinen Argumenten gefolgt. Mit Nachdruck sollten alle anderen Möglichkeiten genutzt werden.

Grundsätzlich kann auch Spandau weitere Flüchtlinge aufnehmen und wird sie weiterhin willkommen heißen. Sporthallen werden wir dafür aber weiterhin nicht zur Verfügung stellen.“

Eine schriftliche Mitteilung von Senator Czaja oder Staatssekretär Glietsch über die Rücknahme der Belegungsabsicht liegt dem Bezirksamt derzeit nicht vor.

An verschiedenen Stellen in Spandau werden derzeit Immobilien und Traglufthallen für die Unterbringung von Flüchtlingen geprüft und entwickelt. Die Gesamtzahl allein dieser Standorte dürfte ein Gesamtvolumen von mindestens 3000 bis 4000 relativ kurzfristig verfügbaren zusätzlichen Plätzen in Spandau haben. Dies entspräche ca. mindestens 15 bis 20 Sporthallen.

Bei einer Realisierung all dieser Kapazitäten würde sich die Platzzahl in Spandau im Vergleich zu heute wahrscheinlich mehr als verdoppeln. Als einwohnermäßig kleinster Stadtbezirk hätten Spandau damit die mit großem Abstand höchste Zahl an Plätzen für Asylbewerberinnen und Asylbewerber, nämlich 8000 bis 9000.

 

Der Spandauer Sportverein Sportfreunde Kladow e.V. hat sich mit einem offenen Brief an Bezirksbürgermeister Kleebank gewandt und seine ausdrückliche Unterstützung bei dem Vorhaben keine Sporthallen für die Flüchtlingsunterbringung zur Verfügung zu stellen, deutlich gemacht. Bei diesem Anliegen geht es aber gerade um die Arbeit mit den Flüchtlingen, denn der Verein engagiert sich stark in der Zusammenarbeit mit Flüchtlingen. Er arbeitet seit geraumer Zeit mit der Flüchtlingsunterkunft im Waldschluchtpfad zusammen um den Bewohnerinnen und Bewohnern Abwechslung im Alltag zu bieten. Sport ist einer der besten Möglichkeiten um die Integration zu fördern.

Bezirksbürgermeister Kleebank: „Die Sportfreunde Kladow leisten einen wichtigen Beitrag zur Integration und Willkommenskultur in Spandau. Bei einer Zweckentfremdung der Halle der Mary-Poppins-Grundschule wäre die bisher geleistete Arbeit vergebens.“

 

Auch der Verein für Volkssport 1922 e.V. hat sich mit einem offenen Brief an Bezirksbürgermeister Kleebank gewandt und ebenfalls seine ausdrückliche Unterstützung bei dem Vorhaben keine Sporthallen für die Flüchtlingsunterbringung zur Verfügung zu stellen, deutlich gemacht.

Der VfV Spandau befürchtet, dass der Schul- und Vereinssport teilweise zum Erliegen kommt. Bereits jetzt hat der Verein erhebliche Einschränkungen im Jugendbereich der Leichtathleten und der Handballabteilung für seine Trainingszeiten hinnehmen müssen. Aus Vereinssicht sollten andere Lösungen gefunden werden, um den Vereinssport nicht zu gefährden.

Bezirksbürgermeister Kleebank: „Wir alle wissen wie wichtig der Vereinssport für die Jugendarbeit aber auch für das gesellschaftliche Miteinander allgemein ist. Die Angebote der Sportvereine dürfen nicht noch weiter eingeschränkt werden.“

 

About Ralf Salecker

Ralf Salecker, freier Fotograf und Journalist (www.salecker.info)