Unterführung ist dem Land nicht wichtig genug

Der Mauerradweg ist inzwischen eine feste Größe im touristischen Programm von Berlin und Brandenburg. Touristen wie Einheimische, Erholungssuchen, wie Geschichtsinteressierte nutzen gerne die Gelegenheit, den fast durchweg asphaltierten Weg in Teilstrecken, oder ganz zu nutzen. Hotels und Gastronomie profitieren gleichermaßen davon.

Was im brandenburgischen Landkreis Teltow-Fläming der Flaeming-Scate ist, könnte hier in der Region einmal der Mauerradweg sein – ein Erfolgsmodel und Wirtschaftsfaktor.

Brandenburg scheint dies etwas anders zu sehen. Nicht anders ist es zu verstehen, wenn das Land einen Zuschuss verweigert, um eine Unterführung unter eine neu zu errichteten Bahnstrecke zu Unterstützen. Bei Mahlow wird die Dresdner Bahn wieder aufgebaut. Sie wird der Zubringer zum Flughafen Schönefeld und Verbindung nach Dresden. Die Kosten für die Unterführung werden wahrscheinlich um die 750000 Euro liegen. Das ist zweifelsohne viel Geld – besonders in einer Zeit der klammen Kassen. Brandenburg meint, eine solche Mitfinanzierung würde automatisch zu Lasten anderer Projekte gehen müssen. Das ist, gerade wenn man das Potential für die Zukunft betrachtet, eine wirtschaftlich unsinnige Entscheidung. Ein unbekannter Berliner Spender ist bereit 50000 Euro zu spenden. Er ist davon überzeugt, das mit Hilfe anderer Spender der Betrag schnell auf 100000 Euro steigen kann. Die Gemeinde Mahlow wäre bereit, selbst 100000 Euro zu investieren. Die Wahrscheinlichkeit ist recht groß,  den überwiegenden Anteil aus Fördertöpfen finanzieren zu können.

Brandenburg stellt sich stur und verweigert auch die geringste Beteiligung. Für Radfahrer und Fußgänger würde die Errichtung des Bahndammes einen Umweg von 1,7 Kilometern bedeuten.

In Spandau wurde eine Brücke über den Aalemannkanal schon für eine geringere Abkürzung gebaut. Spandau war es wichtig, den Radweg Berlin-Kopenhagen attraktiver zu gestalten.

Brandenburg scheint hier nicht besonders zukunftsorientiert handeln zu wollen.