Start des Planfeststellungsverfahrens „Projekt 17“
Die Fahrrinnenanpassung an Spree und Havel geht in nächste Runde. Ab dem 5. April 2016 liegen im Bezirksamt Spandau die Planungsunterlagen für die Fahrrinnenanpassung von Spree und Havel im Bereich Spandau für rund einen Monat aus. Interessierte haben vom 5. April bis zum 4. Mai 2016 die Möglichkeit die Unterlagen einzusehen und Fragen zu stellen.
Betroffen ist in Spandau ein Teilstück der Bundeswasserstraße von Berlin nach Hannover, mit einer Gesamtlänge von rund 280 Kilometer. Das Teilstück zwischen Rohrdammbrücke und Pichelsdorfer Gmünd hat eine Länge von 9,5 Kilometern. Der ursprünglich geplante Ausbau im Rahmen des „Verkehrprojektes Deutsche Einheit 17“ hätte erhebliche größere Flußvertiefungen und –verbreiterungen mit sich gebracht – mit erheblichen Auswirkungen auf die Umwelt, z.B. die der Tiefwerder Wiesen. Damit ist nicht nur die Anfangs geplante Fällung von 100 Ufer-Bäumen gemeint. Nun soll die Wasserstraße im Mittel nur um 40 Zentimeter vertieft werden. Schließlich sollen hier einmal bis zu 185 Meter lange Schiffsverbände passieren dürfen. Am Südhafen wie auch an der Spreeschanze sollen 15 Meter breite Wartezonen für die Schiffe im Uferbereich entstehen.
Der unter „Verkehrprojektes Deutsche Einheit 17“ bekannt gewordene Ausbau von Havel und Spree im Rahmen der Verkehrsprojekte Deutsche Einheit, hat in den letzten Jahren eine große Dynamik entfaltet: die anfänglich schweren Eingriffe in das Gewässersystem konnten nach erfolgter Berücksichtigung der tatsächlich beförderten Gütermengen auf ein Mindestmaß reduziert werden. In 2013 wurde schließlich aufgrund eines Gerichtsurteils der Eingriffsumfang massiv reduziert, so dass seit dem eine qualifizierte Beendigung des Ausbaus möglich ist. Hierbei soll der heutigen Schiffstechnologie und den realistisch eingeschätzten Gütermengen Rechnung getragen werden, um weiterhin eine Zulieferung über das Wasser an die Berliner Industriebetriebe zu gewährleisten.
Die Gesamtkosten für den Ausbau der Wasserstraße Berlin Hannover betragen etwa 2 Milliarden Euro. Anfänglich war quasi die Schaffung einer Wasserautobahn angedacht. Grundlage war die Annahme eines deutlich höheren Lastverkehrs auf dem Wasser. Das Spandauer Teilstück soll rund 57 Millionen Euro kosten.
Seitdem haben verschiedene Experten aus Wasserbau, Landschaftsplanung und Naturschutz ein Konzept entwickelt, wie die noch verbliebenen Eingriffe minimiert bzw. ausgeglichen werden können.
Der geplante Baubeginn ist 2018, 2021 soll dann alles fertig sein.
Alle Informationen darüber, wo im Bereich Spandau an Spree und Havel gebaut wird, können Interessierte zwischen dem 5. April und 4. Mai 2016 im Bezirksamt Spandau, Raum 1125 zu den folgenden Zeiten einsehen.
- Mo: 10 bis 16 Uhr
- Di und Mi: 9 bis 16 Uhr
- Do: 9 bis 18 Uhr
- Fr: 9 bis 14 Uhr
- Bezirksamt Spandau von Berlin
- Carl-Schurz-Str. 2/6
- 13597 Berlin
- Raum 1125
Ein Radweg ist in Sicht
Während anderswo in Berlin schon längst ein Radweg entlang der Spree existiert, stand dies für Spandau lange in den Sternen. Nun könnte er Wirklichkeit werden. Neu Spundwände und andere Uferarbeiten schaffen die Gelegenheit, endlich eine weitere Radweg-Verbindung im Grünen von Spandau nach Berlin zu errichten.
Alles hat seinen Preis. Das Spandauer Horn, gegenüber dem Lindenufer in der Altstadt, auch Spandauer Knie genannt, kommt weg. Für die großen Schiffsverbände ist diese Stelle zu eng. Schon jetzt kämpfen manche Kapitäne, wenn sie aus der Spree kommend, mit ihren großen Schiffen zur Schleuse wollen.