Die Freybrücke in der Wilhelmstadt ist marode und wird erneuert

Schlechte Zeiten für Spandauer und Berliner Autofahrer

Freybrücke von 1912 (Quelle:Sammlung Geschichtstreff Staaken)
Freybrücke von 1912 (Quelle:Sammlung Geschichtstreff Staaken)

An vielen Ecken Spandaus wird gebaut und gebuddelt, doch damit ist es noch nicht genug! Wenn der Neubau der Freybrücke in diesem Jahr beginnt, kommen auf die Autofahrer schlechte Zeiten zu, denn auf der stark befahrenen Heerstraße wird es eng werden.

Nach 102 Jahren Dienstzeit steht das Aus der alten Brückenkonstruktion bevor und eine neue Brücke soll künftig die Havel überqueren. Ende 2012 wird mit den Bauarbeiten begonnen. Drei Jahre lang wird das gegenüberliegende Ufer über eine vierspurige Behelfsbrücke zu erreichen sein, die gleich zu Beginn der Arbeiten nördlich der bestehenden Brücke entstehen wird.

Im Zusammenhang mit dem Wasserstraßenausbau von Havel und Spree zur Nutzung für große Schubverbände, dem sogenannten Projekt 17,  hat es jahrelange Kritiken und heftigen Widerstand von Spandauer Seite gegeben. Neben der Freybrücke waren hier die Schulenburg- und die Charlottenbrücke  im Gespräch, die gemäß den ursprünglichen Planungen erneuert und angehoben werden sollten. Nach dem Kurswechsel der Bundesregierung hat lediglich der Entwurf der Freybrücke Bestand, die beiden anderen Brücken bleiben unverändert.

Der Spandauer SPD-Abgeordnete Daniel Buchholz führt aus: “Der Neubau der Freybrücke ist unvermeidbar. Das ist nach den Antworten des Senats auf meine aktuelle Anfrage nun endgültig klar. Eine Sanierung der denkmalgeschützten Stahlbogenbrücke, die 5-spurig auf 164 Metern Länge die Havel überquert, wäre mit unkalkulierbaren Kosten verbunden.“ Bereits seit 2008 darf die Brücke nur mit einer Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometern befahren werden, um die Konstruktion zu entlasten. „Neben dem Alter seien dafür auch Materialschäden verantwortlich sowie Vorschädigungen der Gründung durch die Sprengung der Freybrücke kurz vor Kriegsende. Beim Wiederaufbau in den Jahren 1949 bis 1951 wurden diese nicht beseitigt sondern wesentlich Elemente der Ursprungskonstruktion wieder verwendet“, meint Buchholz.

Nun bekommt die Freybrücke ein völlig neues Gesicht, denn selbst einzelne historische Elemente wie beispielsweise das Geländer könnten nicht erhalten bleiben. Grund sind nach Informationen der Verkehrsverwaltung die heutigen Sicherheitsanforderungen.

Die Kosten des Brückenneubaus werden überwiegend vom Bund getragen. Die Gesamtkosten betragen rund 33 Mio. Euro, von denen Berlin einen Anteil von 5,4 Mio. Euro übernimmt.

 

Spandau heute – August 2012

 

Spandau heute - August 2012
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Postkarte: Blick auf die Spandauer Stadtmauer am Behnitz/Kolk
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