E-Zigarette der 3.Generation

E-Zigaretten und E-Shishas nichts für Kinder-Hände

Spandauer Initiative zum Verbot von E-Zigaretten erfolgreich

E-Zigarette der 3.Generation
Von CFCFEigenes Werk, CC-BY-SA 4.0

Immer mehr Raucher steigen von der „normalen“ Zigarette auf E-Zigaretten um. Bei Jugendlichen scheint sich diese zu einem „hippen Spaß“ zu entwickeln.

Die beiden Bezirksstadträte Gerhard Hanke und Frank Bewig begrüßen die jüngsten Entscheidungen zum Jugend- und Gesundheitsschutz. Der Bundesrat hat in der vergangenen Woche dem Gesetzentwurf der Bundesregierung vom 4.11.2015 zugestimmt, wonach E-Zigaretten und E-Shishas, egal ob mit oder ohne Nikotin, nichts in den Händen von Kindern zu suchen haben.

Für ein entsprechendes Verbot hatte sich der Bezirksstadtrat für Soziales und Gesundheit Frank Bewig bereits im September 2014 schriftlich gegenüber dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und der Bundesdrogenbeauftragten eingesetzt. Mit Erfolg!

Zur gleichen Zeit stand Bezirksstadtrat Gerhard Hanke vor einer kuriosen Situation: Während Rauchen auf dem Schulhof verboten war, gab es für E-Shishas und E-Zigaretten keinerlei gesetzliche Regelungen. Kurzerhand untersagte er per Hausordnung in allen Spandauer Schulen das „Rauchen“ bzw. „Einatmen“ von E-Zigaretten auf Schulgrundstücken.

Bezirksstadtrat Gerhard Hanke:

„E-Zigaretten und E-Shishas, egal ob mit oder ohne Nikotin, haben nichts in den Händen von Kindern und Jugendlichen zu suchen. Daher begrüße ich es ausdrücklich, dass der Bundesrat nun dem Ansinnen der Bundesregierung gefolgt ist. Das stärkt den Jugendschutz und ist ein wichtiges Signal in die Gesellschaft!“

Bezirksstadtrat Frank Bewig:

„E-Zigaretten und E-Shishas schaden der Gesundheit. Bei beiden werden Flüssigkeiten, sogenannte „Liquids“ mittels eines elektrischen Heizelements verdampft. Die dabei entstehenden Aerosole werden eingeatmet. Untersuchungen am Bundesinstitut für Risikobewertung haben ergeben, dass diese Produkte unabhängig vom Nikotingehalt Gesundheitsrisiken für Kinder, Jugendliche und Erwachsene bergen. Daher war die Entscheidung längst überfällig.“

Die E-Zigarette

In einer elektrischen Zigarette oder elektronische Zigarette wir eine Flüssigkeit (Liquid) zum Verdampfen gebracht. Schon 2013 wurden E-Zigaretten für etwa 2,5 Milliarden US-Dollar verkauft.

Im Unterschied zur traditionellen Zigarette findet hier keine Verbrennung von Tabak oder anderen Pflanzen statt. Bisher wird angenommen, dass das Benutzen von elektrischen Zigaretten eine weniger schädliche Form der Nicotinaufnahme ist, weil hier keine Verbrennungsprodukte, wie z.B. Teer entstehen. Die zu verdampfende Flüssigkeit besteht meist aus Propylenglycol, Glycerin, Wasser, geringen Teilen von Lebensmittelaromen und Nikotin. Die Zusammensetzung und der Nikotingehalt kann sich von Produkt zu Produkt deutlich unterscheiden.

Nach einem Rauchstopp scheint die Verwendung von E-Zigaretten Rauchverlangen und Entzugssymptome durchaus zu mildern. Dies trifft auch auf E-Zigaretten zu, die kein Nikotin enthalten. Ob E-Zigaretten wirklich bei der Raucher-Entwöhnung nachhaltig hilfreich sind, muss erst noch durch aussagekräftige Studien belegt werden.

Kritiker werfen ein, dass die E-Zigarette das Rauchen wieder gesellschaftsfähiger machen würde. Insbesondere Jugendliche könnten diese als einfachen Einstieg in den Tabakkonsum benutzen. Belegt ist diese Vermutung nicht. Nichtrauchende Jugendliche scheinen sich nicht dafür zu interessieren.

Da E-Zigaretten Nikotin enthalten können, gelten die gleichen gesundheitlichen Risiken, wie bei der „normalen“ Zigarette, wenn auch im geringeren Ausmaß. Bei einer ordnungsgemäßen Anwendung hält sich die Gefahr einer Nikotinvergiftung in Grenzen. Insgesamt soll die Gesundheitsgefahr bis zu 95% geringer ausfallen, als beim regulären Zigarettenkonsum.

Bisher ist noch nicht wirklich untersucht, aus welchem Chemiecocktail sich der inhalierte Dampf zusammensetzt. Aussagen zu Gesundheitsgefahren sind aktuell nicht belastbar möglich. Sicher ist, dass die enthaltenen etherischen Substanzen zu Reizungen der Atemwege führen können. Das hohe Suchtpotential der „normalen“ Zigarette ergibt sich aus dem Zusammenspiel von Zusatzstoffen und wirkt dann vor allem im Tabakzigarettenrauch. Im Tabakrauch werden etwa 4000 unterschiedliche Substanzen gefunden. Wer jetzt aber annimmt, E-Zigaretten wären grundsätzlich gesundheitsunschädlich, der irrt. Nitrosamine wurden auch im Dampf einiger E-Zigaretten gefunden – und diese sind schon in geringen Mengen krebserzeugend.

Gefahren ganz anderer Natur können bei diesen elektrisch betriebenen Zigaretten auftreten. Manchmal explodieren die Lithium-Akkus in der Hose oder im Mund.

 

About Ralf Salecker

Ralf Salecker, freier Fotograf und Journalist (www.salecker.info)