Eine Kultur des aktiven Alterns ist das Ziel
Mehr als ein Viertel aller Spandauer ist über 60 Jahre alt, damit ist der Bezirk sogar etwas jünger als der Bundesdurchschnitt. Solidarität zwischen den Generationen ist ein großes Thema. In engagierten Diskussions-Runden scheint es oft in zwei entgegengesetzte Richtungen zu gehen. Auf der einen Seite stehen Existenzängste der Rentner – Stichworte Rentenunsicherheit und Alterarmut. Dazu kommt dann die jüngere Generation, die befürchtet, den stetig steigenden Beitrag zur Rentenversicherung nicht mehr aufbringen zu können, schließlich müssen immer weniger junge für immer mehr ältere Menschen aufkommen.
Generationengerechtigkeit und Solidarität sind nicht voneinander zu trennen. Das erreichbare Lebensalter steigt stetig weiter an. Keine Generation vor uns ist jemals so alt geworden. Niemand kann die Folgen des demografischen Wandels mehr leugnen. Ein Gegeneinander können wir uns nicht leisten, das Miteinander muss oft erst gelernt werden. Nur stellt sich die Frage, wie mit dem durchaus vorhandenen „Generationenkonflikt“ umgegangen wird, bei dem Jund wie Alt naturgemäß unterschiedliche Interessen haben. Die finanzielle Seite des Alterns ist aber nur eine Facette im Geschehen.
Mit einer Kultur des aktiven Alterns sollen Beschäftigungsmöglichkeiten und Arbeitsbedingungen für die zunehmende Zahl älterer Menschen in Europa verbessert und ein gesundes Altern gefördert werden. „Ältere Menschen sollen ermutigt werden, eine aktive Rolle in der Gesellschaft zu übernehmen.“ Das Ende des Erwerbsleben ist nicht gleichbedeutend mit einem Ende aktiven Handelns, ganz im Gegenteil, während das reguläre Erwerbsleben mit seinen „Zwängen“ die Möglichkeiten bürgerschaftlichen Engagement – also ehrenamtliche Tätigkeiten – oft einschränkt, bedeutet die frei verfügbare Zeit im Rentenalter natürlich eine höhere Planungssicherheit. Zudem haben ältere Menschen einen enormen Erfahrungsschatz erworben, der für andere eine große Hilfe wäre. Dieser Reichtum an Wissen erreicht mit dem Rentenalter nicht sein Verfallsdatum!
Berliner Seniorenwoche 2012 auf dem Breitscheidplatz
Sie steht diesmal unter dem Motto „Solidarität zwischen den Generationen“
Großer Infomarkt (182 angemeldete Stände) mit ganztägigem Bühnenprogramm auf dem Breitscheidplatz an der Gedächtniskirche
- Sonnabend, 25. August 2012
- von 10 bis 17 Uhr
Auf der Eröffnungsveranstaltung der Seniorenwoche präsentieren sich Seniorenverbände, Seniorenvereine, Seniorenorganisationen, Freiwilligen- und Selbsthilfegruppen im Seniorenbereich, Sozialverbände, Landesseniorenbeirat, Landesseniorenvertretung und die Seniorenvertretungen der Berliner Bezirke sowie Sozialämter.
Die Eröffnungsveranstaltung hat ausschließlich sozialen und keinen kommerziellen Charakter. Alle Stände werden den Gruppen zur Vorstellung ihrer Arbeit kostenlos zur Verfügung gestellt, es wird keine Standmiete und kein Eintritt erhoben.
Klaus Wowereit meint dazu:
„Berlin soll eine Stadt für alle Generationen sein; eine Stadt, in der sich Menschen jeden Alters wohl und zuhause fühlen können. Dazu gehört es, die Erfahrungen und Potenziale älterer Menschen noch besser zu nutzen, ihre politische und soziale Teilhabe zu fördern und sich für ein selbstbestimmtes und würdevolles Älterwerden einzusetzen. … Auch die Berliner Seniorenwoche ist ein wichtiger Beitrag für mehr Selbstbestimmung, Beteiligung, Engagement und Solidarität. …“
Themenschwerpunkte der Berliner Seniorenwoche
- Info-Markt der Freiwilligenarbeit
- Forum für pflegende Angehörige
- Infomarkt der Selbsthilfe
- Stadtteilzentren
- Sozial-kulturelle Arbeit
Bühnenprogramm am Eröffnungstag
- 9.30 Berliner Mundharmonika Orchester Hohnerklang e. V.; Dirigentin: Barbara Donbavand
- 10.00 Begrüßung durch die Vorsitzende des Arbeitskreises Berliner Senioren (ABS), Inge Frohnert, Stadtälteste von Berlin; Grußwort des Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin, Ralf Wieland; Eröffnung der Seniorenwoche durch den Senator für Gesundheit und Soziales, Mario Czaja; Grußwort des Bezirksbürgermeisters von Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Reinhard Naumann
- 10.45 Drum Circle 50 plus; Leitung: Ricarda Raabe
- 11.25 Tanzgruppe Surprise; Leitung: Daniela Gaubatz
- 11.50 Oberschlesische Volkstrachtengruppe; Leitung: Klaus Berkow
- 12.20 Die Hobby Stepper; Leitung: Jutta Gumprecht
- 12.50 Orient-Goldies mit „Habibis“, „alt und jung“; Orientalischer Tanz; Leitung: Carola Kiehl
- 13.20 Mitmachtänze, LV Seniorentanz; Leitung: Gertraud Matthaei
- 14.30 Gruppen aus dem KREATIVHAUS e. V.; Silver Dancers, Leiterin: Marion Krüger; FISCHERinselCHOR, Leiter: Matthias Deblitz
- 15.30 Tap for You; Leitung: Ingrid Nestler
- 16.00 Britzer Blasorchester Berlin 1951
- tagsüber … dazu quer über den Platz Theateraktionen aus der Werkstatt der alten Talente zum Angucken
Öffentliche Abschlussveranstaltung am Donnerstag, den 6. September 2012
- Ort und Zeit: Sozialwerk Berlin e. V., Humboldtstraße 12, 14193 Berlin-Grunewald, Käte -Tresenreuter-Haus
- von 14 –17 Uhr, Eintritt frei, um Anmeldung wird gebeten 86 20 89 70 oder Mail: info@senioren-berlin.de
Podiumsdiskussion zum Thema „Berlin – Europäische Vorbildstadt?“
Solidarität zwischen den Generationen – Wahlprüfsteine der Seniorenpolitik 2011
- Seniorinnen und Senioren diskutieren mit Politikern aus den Fraktionen des Abgeordnetenhauses:
- BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN Seniorenpolitische Sprecherin Jasenka Villbrandt
- CDU Sozialpolitischer Sprecher Joachim Krüger
- DIE LINKE Seniorenpolitische Sprecherin Elke Breitenbach
- PIRATEN Seniorenpolitischer Sprecher Alexander Spies
- SPD Seniorenpolitische Sprecherin Ülker Radziwill