Forderungen zur Wohnungsbaupolitik für Spandau

Mindestens 15.000 neue Wohnungen bis 2018

Kai Wegner und Carsten Röding (Foto: Karin Schneider)
Kai Wegner und Carsten Röding (Foto: Karin Schneider)

Immer mehr Menschen wollen in der Hauptstadt leben und der Platz wird immer geringer. Gleichzeitig ist aufgrund steigender Mieten ein Verdrängungsprozess aus den Innenstadtbezirken zu registrieren, so dass Bezirke wie Spandau in der Wohnungsbaupolitik größere Attraktivität gewinnen. Von den insgesamt über 40.000 Wohnungen, die in den kommenden 10 Jahren in Berlin gebaut werden sollen, trägt die Zitadellenstadt allein kurz- und mittelfristig 15.000 Wohneinheiten. Damit steht der Bezirk vor großen Herausforderungen.

In einem Positionspapier mit der Überschrift „Die Mischung macht’s oder Familien wohnen in Spandau“ stellte die CDU-Spandau kürzlich ihre Forderungen und Planungen für den bezirklichen Wohnungsbau vor. Kai Wegner, MdB und Vorsitzender der CDU Spandau, skizzierte die Situation der Innenstadtverdrängung und des damit verbundenen Zuzugs nach, denn hier ist der Wohnraum immer noch bezahlbar. Im Gebiet Heerstraße Nord habe der Leerstand vor zwei Jahren noch bei 10 bis 15 % gelegen und wird heute mit unter einem Prozent angegeben, so Wegner. Diese Tendenz mache die Schaffung neuen Wohnraums unumgänglich, müsse aber kostengünstig und bezahlbar bleiben, meinte der Spandauer Bundestagsabgeordnete.

Baustadtrat Carsten Röding will mit der Zielsetzung Familien-Wohnungen zu schaffen, bis 2018 pro Jahr 1500 neue Wohneinheiten bauen. Diese entstehen weder auf Kosten von Kleingartenkolonien und Parkanlagen und Nachverdichtungen sind ebenfalls nicht vorgesehen. Allerdings wird es keine weiteren Sozialbauwohnungen im Bezirk geben. In Spandaus Großsiedlungen wie dem Falkenhagener Feld und der Heerstraße gibt es 40.000 Wohnungen, in denen rund 100.000 Menschen leben. Dort sollen in Zusammenarbeit mit den großen Wohnungsbaugesellschaften vorrangig stabile Kieze und lebendige Stadtquartiere geschaffen werden. Röding ist der Auffassung, dass in Spandau im Besonderen Wohnraum für Familien geschaffen werden soll, denn Spandau als wachsender Bezirk mit viel Grün und  einer guten Infrastruktur beschränkt sich nicht auf eine Zielgruppe. „In Spandau kann der Arzt neben dem Arbeiter in guter Nachbarschaft wohnen“, so die Aussage der Spandauer CDU-Politiker. Spandau braucht einen Mix aus Geschosswohnungsbau und Einfamilienhäusern und unterstützt Modelle des kostengünstigen und energieeffizienten Neubaus.

Platz ist in Spandau ausreichend vorhanden, so Röding und führte mehrere Flächen an, die für den Wohnungsneubau vorrangig genutzt werden können. In der Wasserstadt und im Carossa-Quartier, am Südhafen in der Wilhelmstadt, auf dem Gelände der ehemaligen Landesnervenklinik sowie dem ehemaligen Krankenhaus Staaken ist ausreichend Platz für Neubauten. Auf der landeseigenen Fläche neben der Lindengrundschule, auf der man mit dem Gedanken einer Öko-Siedlung spielt, und im Gebiet Goltzstraße / Mertensstraße sowie im Parkviertel Kladow und auf dem Gelände des ehemaligen Vivantes Krankenhauses können Neubauten angesiedelt werden.

Insgesamt ist der Bezirk beim Wohnungsbau auf dem richtigen Weg. Sind im Jahr 2012 rund 350 Wohneinheiten genehmigt worden, ist diese Zahl bereits im 1. Halbjahr dieses Jahres mit 363 Wohneinheiten übertroffen worden.

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