Fünf Euro, um einem Flüchtlingskind in Spandau ein Weihnachtsgeschenk zu ermöglichen

AG Asyl organisiert eine Weihnachtsfeier für Flüchtlingskinder

Die drei abrahamitischen Religionen
Die drei abrahamitischen Religionen

Die Arbeitsgruppe Asyl des Kirchenkreis Spandau organisiert, wie schon in den letzten Jahr, eine Weihnachtsfeier für Flüchtlingskinder. In den fünf existierenden Flüchtlingsunterkünften am Waldschluchtpfad in Hohengatow, an der Staakener Straße, dem Askanierring, der Motardstraße und am Rohrdamm leben derzeit etwa 600 Flüchtlingskinder.

Viele haben traumatische Erfahrungen durchleben müssen. Sie und ihre Familien haben alles verloren, sind vor Bürgerkrieg, Verfolgung und Terror geflohen. Mit den fünf Euro soll den Kindern eine kleine Überraschung bereitet werden. Engagierten Gruppen und Ehrenamtliche möchten gemeinsam mit der Initiative „Weihnachten für Alle“ den Flüchtlingskindern in Spandau eine kleine Geschenketüte mit Bastelmaterial, Stiften und Spielzeug überreichen.

Ohne ausreichende Spenden ist dies kaum möglich. Darum spenden sie 5 Euro für eine Geschenketüte und bereiten sie damit einem Kind eine Weihnachtsfreude!

Spendenkonto: Ein kleines Weihnachtsgeschenk für Flüchtlingskinder

  • KKV Berlin Nord-West
  • Kontonummer: 67687
  • EDG Bank
  • BLZ 210 602 37
  • IBAN DE24210602370000067687
  • BIC GENODEF1EDG
  • Stichwort: AG Asyl Weihnachtsspende

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Pfarrerin Martina Steffen-Elis. Telefon: 030 – 66 64 04 57, martina.steffen-elis@ev-gemeinde-siemensstadt.de

Der Anspruch auf Zuflucht vor politischer Verfolgung hat Verfassungsrang in Deutschland

Rechtspopulistische und rechte Hetze gegen Flüchtlinge nimmt stetig zu. Ist es bei den einen die diffuse Angst vor religiöser oder kultureller Überfremdung, kann bei anderen nur ein unbegründeter Neid festgestellt werden. Manch politische Partei schürt diese Ressentiments mit den immer gleichen Parolen. „Wir können doch nicht ganz Afrika aufnehmen“, „Wir können doch nicht alle aufnehmen“, „Ich bin selber arm“, „Denen geht es besser als mir“ stehen dabei stellvertretend für unzählige andere. Der Wahrheitsgehalt solcher Aussagen wird kaum hinterfragt. Es ist einfacher, diese unreflektiert zu wiederholen. Wer das Recht von Flüchtlingen in Frage stellt, tritt unserere Verfassung mit Füßen.

Manchmal fehlen einem die Worte, wenn diese Phrasen mit Inbrunst geäußert werden. Wie soll man damit umgehen? PRO ASYL und die Amadeu Antonio Stiftung haben gemeinsam eine Broschüre herausgegeben, die auf 19 Seiten Argumentationshilfen gegen geäußerte Vorurteile bietet.

„Die politisch Verantwortlichen wie auch die Zivilgesellschaft müssen sich rechter Hetze und rassistischen Vorurteilen entschieden entgegenstellen“, so Günter Burkhardt, Geschäftsführer von PRO ASYL.

Broschüre: „Pro Menschenrechte – Contra Vorurteile. Fakten und Argumente zur Debatte über Flüchtlinge in Deutschland und Europa.“

Die Amadeu Antonio Stiftung veröffentlichte vor einiger Zeit erschreckende Zahlen. Beinahe täglich kommt es zu fremdenfeindlichen Kundgebeungen und Demonstrationen. Einmal pro Woche kommt es zu Angriffen auf Flüchtlingsunterkünfte.

(1. bis 3. Quartal 2014: 194 Flüchtlingsfeindliche Kundgebungen/Demonstrationen, 27 Sachbeschädigungen an Unterkünften, 23 Brandanschläge auf Unterkünfte, 29 Übergriffe auf Flüchtlinge)

 

Arbeitsgruppe Asyl im Kirchenkreis Spandau

Im Kirchenkreis Spandau engagieren sich Menschen seit vielen Jahren

  • für Menschenrechte, die unteilbar sind und für jeden Menschen gelten, unabhängig davon, ob jemand zeitlich begrenzt, dauerhaft oder ohne Papiere in Deutschland lebt.
  • für eine Politik, die Fremde achtet.
  • für eine Gesellschaft, die Menschlichkeit über Gesetze und Verordnungen stellt.
  • für ein Bleiberecht von Menschen, die schon viele Jahre in Deutschland leben.
  • für die Rechte von Menschen, die ohne Papiere leben.

Sie tun dies, weil ihnen bewusst ist, dass sich die Situation der Flüchtlinge seit vielen Jahren kontinuierlich verschlechtert hat. Gemeint ist damit nicht nur die Unterbringung unter unwürdigen Bedingungen. Mit der Neuregelung des Asylrechts am 1.Juli 1993 haben sich ganz grundlegende Dinge zum Nachteil von Flüchtlingen verändert.

Die AG Asyl bietet Flüchtlingen Beratung und ganz praktische Unterstützung. Sie vermittelt dabei z.B. „Beratung durch Ärzte, Rechtsanwälte und Übersetzer oder stellen den Kontakt her zu kompetenten Flüchtlingsberatungsstellen wie z.B. der Beratungsstelle vom Verein „Asyl in der Kirche“ in der Heilig-Kreuz-Gemeinde.“

Damit auch die Öffentlichkeit immer wieder auf die Probleme von Flüchtlingen aufmerksam gemacht wird, organisiert die AG Asyl gemeinsam mit der AG Juden seit 1998 jeden ersten Samstag von 11 bis 12 Uhr regelmäßige Mahnwachen gegen Intoleranz, Gewalt und Rassismus mit dem Titel „Einander achten – Gewalt ächten – Gesicht zeigen“ auf dem Spandauer Markt:

„Wir nehmen es nicht hin, dass in unserem Land Menschen nichtweißer Hautfarbe, anderer Sprache oder Religion missachtet, beschimpft, angegriffen oder sogar ermordet werden. Wir wollen zeigen: Rassistische Gewalttäter haben in unserer Gesellschaft keinen Rückhalt …“

Auf der Internetseite des Kirchenkreises Spandau wird ein eindringliches Interview mit einer geflüchteten Kurdin wiedergegeben, welches mehr als nur nachdenklich stimmen sollte – und dies nicht nur zur Weihnachtszeit.

„Ich musste mein Heimatland verlassen, weil sie mich verfolgten und folterten, weil ich meine Kinder nicht ernähren konnte, weil sie uns gemordet und unsere Häuser niedergebrannt haben. Auf meiner Flucht haben sie mich ausgebeutet und gequält und mich wie Vieh behandelt. Hier stoße ich auf Ablehnung und Feindseligkeit. Ich werde als ein Mensch zweiter Klasse behandelt. Sie nehmen mir den letzten Rest an Selbstbestimmung. Ich darf nicht wohnen, wo ich will, nicht essen, was ich will, nicht arbeiten. Sie unternehmen alles, um mich möglichst schnell wieder loszuwerden. Sie machen immer neue Gesetze, die ich nicht verstehe; sie stellen mir juristische Fallen und behandeln mich wie eine Kriminelle. Und zu guter Letzt verhöhnen sie mich noch, indem sie behaupten, sie seien ein fremdenfreundliches Land und nirgendwo ginge es einem Flüchtling besser als hier.“

Arbeitsgruppe Asyl im Kirchenkreis Spandau

  • Pfarrerin Martina Steffen-Elis
  • Vorsitzende der Asyl-AG
  • Tel: 030/66 64 04 57
  • E-Mail: m.steffen-elis@gmx.de
  • www.kirchenkreis-spandau.de/KKS/kks-ag-asyl.php

 

Bitte diesen Beitrag auch anderen mitteilen. 5 Euro für ein Weihnachtsgeschenk sollte sich jeder leisten können!

About Ralf Salecker

Ralf Salecker, freier Fotograf und Journalist (www.salecker.info)