Umgestaltung des Lindenufers
Am Vormittag gegen elf Uhr in der Spandauer Altstadt einen Parkplatz zu finden, ist ein schwieriges Unternehmen! Es entsteht der subjektive Eindruck, dass alle Parkmöglichkeiten restlos ausgeschöpft sind! Die Parkplätze am Stabholzgarten sind belegt, das Parkhaus hinter dem Rathaus winkt mit der Information „Besetzt“ und man weiß im nördlichen Bereich der Altstadt nicht, wo der PKW untergestellt werden kann. Da galt bisher als Geheimtipp der Parkplatz am Lindenufer, von dem aus die Geschäfte in der Breite Straße und der Markt gut zu erreichen sind.
Doch das soll nun nach dem Willen der Stadtväter anders werden! Gleichzeitig mit der Umgestaltung des Lindenufers sollte der Parkplatz zuerst ganz verschwinden und nun – nach heftigem Protest vieler Akteure – wenigstens mit einigen wenigen Stellplätzen erhalten bleiben. Doch die Parkplatzsituation wird sich nach Meinung von Gewerbetreibenden und Bewohnern nicht verbessern, denn mit gleichzeitiger Reduzierung des Parkplatzangebots wird der Bedarf steigen.
Verschwinden werden im Zuge der Umgestaltung mehrere Vignetten-Parkplätze des öffentlichen Straßenlandes am Lindenufer und der bisherige Parkplatz mit dezimiertem Angebot wird lediglich über die Hertfeldstraße zu erreichen sein. Die Bebauung des Eckgrundstücks Breite Straße / Ecke Hertefeldstraße mit einem Seniorenheim belastet die Parkplatzsituation um ein Weiteres, denn die dort tätigen Mitarbeiter werden ebenfalls auf diesen Parkplatz drängen. Dem vermehrten Bedarf an Parkplätzen wird bei der Umgestaltung des Lindenufers mit einem geringeren Angebot in der nördlichen Altstadt Rechnung getragen!
Kontrovers diskutiert wurde diese Situation auf einem Infoabend, zu dem die bezirkliche Wirtschaftsförderung und das Altstadtmanagement am 18. März eingeladen hatten. Doch die Argumente des Bezirksamts fruchteten wenig! Auch wenn die Rede davon war, dass der Parkplatz am Lindenufer seit der Sanierung der Altstadt in den 70er Jahren stets nur als Zwischenlösung betrachtet werden konnte und nun im Zuge der Neugestaltung der Uferanlage weichen müsste, waren die Gewerbetreibenden von dieser Idee wenig angetan. Gerade für den Bereich der nördlichen Spandauer Altstadt ist dieser Parkplatz dringend erforderlich, denn die Gewerbetreibenden im Bereich Breite Straße und Markt profitieren vom Kunden- und Besucherstrom aus dieser Richtung. Nicht zu vergessen die abendlichen Kinobesucher, die auf diesem Parkplatz ihr Auto abstellen. Für sie ist der Parkplatz an der Neuendorfer Straße keine Alternative, denn dieser wird von den Gästen des Brauhauses belegt.
Das Bezirksamt hingegen fasst alle Parkplätze der Spandauer Altstadt zu einem Ganzen zusammen, packt die 2000 Parkplätze der Arcaden hinzu und kommt auf ein Ergebnis von rund 3500 Stellplätzen im ganzen Altstadtbereich. Da Spandau bekanntlich die größte zusammenhänge Fußgängerzone vorweisen kann, sind die Wege entsprechen weit und es ist den Kunden und Besuchern der Altstadt – und hier im Besonderen den älteren Menschen – kaum zuzumuten, den Weg vom Parkhaus in den Spandau Arcaden bis in die nördliche Altstadt zurückzulegen.
Verständlicherweise ist die verhältnismäßig geringe Zahl der Parkplätze am Lindenufer laut eines Gutachtens nicht signifikant, hat aber dennoch eine starke Gewichtung für die Gewebetreibenden, denn die Besucher, die am Lindenufer nicht mehr parken können und das Parkhaus in den Spandau Arcaden nutzen, werden auch dort ihre Einkäufe erledigen und sich Arztpraxen suchen, die besser zu erreichen sind.
Besonders engagiert sprach sich die Vorsitzende der Vereinigung Wirtschaftshof e.V., Gabriele Fliegel, für den Erhalt der Parkplätze am Lindenufer aus. Sie führte aus: „Die Altstadt darf nicht nur schön sein. Hier muss auch das Geld verdient werden! Die Voraussetzungen müssen geschaffen werden, die Menschen zum Einkaufen, Bummeln und für ihre Arztbesuche in die Altstadt zu locken. Das kann man nur mit einem entsprechenden Angebot und besonders die nördliche Spandauer Altstadt würde durch den Wegfall an Parkmöglichkeiten in ihrer Existenz bedroht sein.“
Dennoch besteht kein Zweifel darüber, dass das Havelufer insgesamt eine Rundumerneuerung nötig hat und gelichzeitig am nördlichen Lindenufer ein attraktiver Aufenthaltsort geschaffen werden soll. Mit dem „Grünen Altstadtufer“ soll die Altstadt gestärkt werden und der besonderen Attraktion, dem Zusammenfluss von Spree und Havel, soll stärkere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Die drei besonderen Orte Spreeblick, Havelanleger und Havelbalkon sollen künftig Neugierige ans Wasser locken und mit verschiedenen Nutzungsangeboten zur Freizeitgestaltung beitragen.
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