Google Street View in Spandau

Ein virtueller Spaziergang mit weißen Flecken

Die ganze Welt, ist nun in Street View zu bestaunen. Nein, nicht die ganze Welt, 20 größere Städte in Deutschland gehen an die Start.

Also scheu ich mir gleich mal Spandau an. Was ist dort zu sehen?

Der Einstieg ist einfach. Google Maps aufrufen, den Zielort im Eingabefeld eintippen (Rathaus Spandau, Berlin) oder in der Satellitenansicht zum gewünschten Ort zoomen und dann das orange-gelbe Männchen auf den entsprechenden Teil der Karte ziehen. Schon geht der virtuelle Spaziergang – oder die Spazierfahrt – los.

Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist die Navigation schon. Spaß macht es trotzdem. In den nächsten Tagen werden wohl viele ihre Arbeitszeit mit einer Spurensuche am Computer verbringen – nicht unbedingt zur Freude der Vorgesetzten.

Frecherweise wollte ich dann gleich eine Tour durch die Fußgängerzone der Altstadt machen. Das geht aber nicht. Hier gibt es nur die Fotos von vielen Nutzern des Bilderdienstes. Ich muss also auf den regulären Straßen bleiben, auch Parkplätze bleiben außen vor. Schnell gewöhne ich mich an die Navigation. Ein Mausklick auf einen Zielpunkt in der virtuellen Ansicht und schon geht´s mit Warp 3 dorthin.

So richtig aktuell scheint mir die Anzeige nicht zu sein. Geschäfte sind dort zu sehen, die schon längst das Zeitliche gesegnet haben – konserviert für eine befristete Ewigkeit in Google Street View.

Dafür kann ich in alle kleinen Straßen der Altstadt einbiegen. Google Street View hat also alle befahrbaren Straßen Spandaus – auch unbefestigte – eingebaut.

Nun zieht es mich natürlich auch in meine „eigene“ Straße. Schnell ist das Ziel eingetippt. Ich biege von der Gatower Straße in den Graetschelsteig ein. Doch was muss ich sehen. Eine ganze Hauszeile ist vollständig verpixelt. Nichts ist zu sehen.

Hier scheint ein paar Mitbürger die Angst vor den möglichen Nebenwirkungen des Datenkraken getrieben zu haben. Mir erscheint dies übertrieben. Wer soll hier einbrechen wollen? An anderen Stellen werden Daten überaus freimütig bis ins kleinste private Detail verteilt.  Vergleichsweise harmlose Hauswände müssen aber anonymisiert werden. Nun gut …

Ein kleiner Nachtrag. Die Kartenumsetzung scheint gut zu funktionieren. Manche unbefestigte Straße enden für Autos in einer Sachgasse. Fußgänger können diese Wege noch passieren. Diese Verbindungen werden angezeigt, wen auch nicht als durchgängiger Street View Blick. Hier wird dann schnell gezoomt, um die „Straßenlücke“ zu überbrücken.

Aufruf

Nun würde mich interessieren, welche blinde Flecken, also welche Straßen in Spandau existieren, die nicht erfasst sind. Melden Sie sich. Mal schauen, wie lang die Liste wird.

Blinde Flecken auf Street View in Spandau

Zitadelle Spandau: Eine kleine Straße führt von der Straße Am Juliusturm zur Zitadelle. Für Google Street View war sie wohl nicht wichtig genug. Spandaus bedeutendstes Bauwerk ist so „nur“ über den Google-Dienst Panoramio zu betrachten. Hier stellen private Nutzer ihre Bilder online.

About Ralf Salecker

Ralf Salecker, freier Fotograf und Journalist (www.salecker.info)