Aeskulap-Stab

Keine Tuberkulose in Spandauer Flüchtlingsunterkunft

Verdacht an der Radelandstraße hat sich nicht bestätigt

Aeskulap-Stab
Aeskulap-Stab

Seit dem letzten Samstag ist in der Spandauer Radelandstraße eine Sporthalle mit rund 300 Flüchtlingen belegt. Entgegen anders lautenden Mitteilungen gibt es in dieser Unterkunft keinen Anhalt für eine Erkrankung an Tuberkulose. Eine Person wurde am gestrigen Tag wegen eines Tuberkuloseverdachts in die Rettungsstelle eines Berliner Krankenhauses gebracht und dort untersucht. Hinweise auf eine Tuberkulose ergaben sich dabei nicht, sondern Befunde, die für einen viralen Infekt der oberen Atemwege sprechen.

Eine Quarantäne oder eine Aufnahme- und Verlegungsstopp wurde von der Amtsärztin nicht ausgesprochen. Hierzu besteht keine Veranlassung, da ein Infektionsrisiko für die Bevölkerung ausgeschlossen ist. Vermehrt werden Befürchtungen im Zusammenhang mit Kopfläusen oder Krätze bei ankommenden Flüchtlingen thematisiert. Personen, die in einer Einrichtung versorgt werden, erhalten entsprechende Mittel zur Behandlung.

Übertragungen auf andere Personen haben in der Öffentlichkeit nur bei unmittelbarem Kontakt mit betroffenen Personen eine Chance. Infektionen sind schnell feststellbar und gut innerhalb kurzer Zeit zu behandeln.

Tuberkulose: 2013 kamen in Deutschland 5,3 Erkrankungen auf 100.000 Einwohner, wobei die Dunkelziffer rel. hoch ist. Nur etwa fünf bis zehn Prozent der mit Mycobacterium tuberculosis Infizierten erkranken tatsächlich im Laufe ihres Lebens an Tuberkulose, betroffen sind besonders Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Die Übertragung erfolgt in der Regel durch Tröpfcheninfektion von erkrankten Menschen in der Umgebung. Nach der Infektion werden die Erreger in den meisten Fällen schon in den Atemwegen abgewehrt. (Quelle: Wikipedia)

Kopfläuse: Kopfläuse sind weltweit verbreitet. Die Häufigkeit schwankt jedoch erheblich von Bevölkerungsgruppe zu Bevölkerungsgruppe. In der Regel sind Kinder häufiger betroffen als Erwachsene und Mädchen häufiger als Jungen. In Mittel- und Nordeuropa liegt die Häufigkeit von Kopflausbefall im Kindesalter zwischen 2 und 20 %. Für Deutschland wurde eine Häufigkeit von 600 bis 1000 Neuerkrankungen pro 10.000 Kinder pro Jahr ermittelt. Die Häufigkeit von Kopflausbefall schwankt erheblich in Abhängigkeit von der Jahreszeit. Mit dem Beginn der Sommerferien nimmt die Zahl der neuen Fälle rasch zu und erreicht etwa um die 37. Kalenderwoche ein Maximum.

Der typische Übertragungsweg ist enger Kopfkontakt mit einer Person, die von Kopfläusen befallen ist. Mützen, Ohrenschützer, Kuscheltiere etc. sind für die Übertragung von Kopfläusen praktisch ohne Belang. (Quelle: Wikipedia)

Krätze: Krätze ist eine weitverbreitete parasitäre Hautkrankheit des Menschen. Sie wird durch die Krätzemilbe verursacht. Die Inkubationszeit beträgt etwa drei bis sechs Wochen. Für befallene Patienten gilt in Deutschland nach § 34 Infektionsschutzgesetz bereits bei Verdacht ein Verbot des Aufenthalts und Arbeitens in Gemeinschaftseinrichtungen.

Krätze wird oft mit unhygienischen Verhältnissen und Verwahrlosung assoziiert. Dabei haben Krätzemilben nicht unbedingt mit unhygienischen Lebensverhältnissen zu tun, sondern breiten sich − ähnlich wie Läuse – dort aus, wo viele Menschen zusammenkommen. Betroffen sind besonders Alten- und Pflegeheime, aber auch Kindergärten, Schulen und sogar Krankenhäuser. Krätze wird von Mensch zu Mensch durch Hautkontakt übertragen. Bei intaktem Immunsystem und guten hygienischen Umständen hält die Immunreaktion des Körpers die Milbenzahl auf einem relativ niedrigen Niveau. (Quelle: Wikipedia). Menschen, die intensiv in der Obdachlosenhilfe tätig waren, berichten, dass sie selbst weder Kopfläuse noch Krätze „mit nach Hause“ gebracht hätten.

About Ralf Salecker

Ralf Salecker, freier Fotograf und Journalist (www.salecker.info)