Überreste geheimnisvoller Kammern in der Renaissancefestung entdeckt


Die Bauarbeiten für das neue Museum auf der Zitadelle, in dem die Dauerausstellung „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ ihren Ort finden wird, sind nicht zu übersehen. In zwei denkmalgeschützten Gebäuden, im Proviantmagazin an der östlichen Seite der Renaissancefestung und der ehemalige Kaserne im nördlichen Bereich, nehmen die Bauarbeiten ihren Fortschrift, denn im Herbst des nächsten Jahres sollen die Arbeiten beendet sein. Im ehemaligen Proviantmagazin wird die Ausstellung der Berliner Denkmäler, die einst das Stadtbild prägten, zu sehen sein. Denkmäler aus der Zeit vor der Reichsgründung, aus der Zeit des Kaiserreichs, aus der Weimarer Republik und der NS Zeit bis hin zu Denkmälern aus Ost- und West-Berlin bis 1989 werden in dieser Ausstellung ihren Standort finden. Die ehemalige Kaserne wird zu einem Bereich für Wechselausstellungen und einem Tagungs- und Veranstaltungszentrum umgebaut. Begleitend für ein Jahr werden hier die wechselvolle Geschichte der Denkmäler und die der politischen Denkmalkonzepte nachgezeichnet.
Während der Instandsetzungsarbeiten am ehemaligen Proviantmagazin ist nun Mauerwerk entdeckt worden, das aus der Zeit der Grundsteinlegung der Zitadelle stammt und somit rund 400 Jahre alt ist. Zirka 2,50 m unter der heutigen Geländeoberkante sind Überreste von fünf geheimnisvollen Kammern entdeckt worden, die laut dendrochronologischer Untersuchung aus dem Winter 1558/59 datieren.
Bereits auf dem „Lynarplan“ aus dem Jahr 1578, dem Plan, auf den sich die Baugeschichte der Zitadelle stützt, ist das Magazingebäude einschließlich der entdeckten Mauerreste verzeichnet. Allerdings war das Magazingebäude ursprünglich um einige Achsen länger und die an der Wallseite gelegenen Kasematten lagen beschusssicher unter der Erdschüttung des Walles verborgen.
Obwohl die Explosion der Pulverkammer auf der Bastion Königin in Folge der Beschießung von 1813 das Proviantmagazin stark in Mitleidenschaft gezogen hatte, ist das nun frei gelegte ältere Mauerwerk erhalten geblieben.
Die Bedeutung und ehemalige Nutzung des entdeckten Mauerwerks ist noch nicht geklärt. Bodendenkmalpfleger Gunnar Nath vermutet, dass die Kammern als Munitionsdepot oder als Gefängniszellen genutzt wurden.
Zitadelle Spandau
- Zitadelle Spandau – Eingang
- Zitadelle Spandau – Rundgang
- Bastion König, Juliusturm, Palas
- Kurtinen, Ravelin, Foyer B, Offiziantenhaus
- Bastion Kronprinz, Kavalier, Kaserne, Hafen
- Italienische Höfe, Bastion Königin, Magazin, Zeughaus
- Geschichte
- Gefangene auf der Zitadelle
- Figuren der Siegesallee – “Enthüllt – Berlin und seine Denkmäler”
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Spandau heute – Mai 2013

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