Geschichte der Berliner Mauer lebendig erleben
In diesem Jahr jährt sich der Fall der Mauer zum 25. Mal. Nur wenige Relikte weisen noch auf die alten Grenzanlagen hin. So ist es kaum verwunderlich, dass die jüngere Generation kaum mehr eine Vorstellung von den alten grenzanlagen hat. Der Grenzwachturm in Nieder Neuendorf gehört zu den letzten seiner Art. Seit langem gibt es dort ein Museum, welches am 6. April mit einer komplett überarbeiteten Ausstellung seine Pforten wieder für Besucher öffnet. Direkt am Mauerradweg von Spandau in Richtung Hennigsdorf gelegen, sehen etwa 10.000 Besucher den Turm pro Jahr. Monika Tansina, die Fachdienstleiterin der Kulturförderung in Hennigsdorf bezeichnet den Turm nicht ohne Grund als „touristischen Leuchtturm der Stadt“.
Wer mit dem Fahrrad entlang der Havel zwischen Spandau und Hennigsdorf unterwegs ist, oder gar den weiten Weg des Radweges Berlin-Kopenhagen in Angriff nimmt, der kommt an diesem historischen Bauwerk nicht vorbei, welches 1987 auf einer kleinen künstlichen Anhöhe errichtet wurde. Inklusive Keller finden sich in seinem Inneren 4 Geschosse.
302 Grenztürme wurden einst entlang der Berliner Mauer genutzt. Vier sind noch intakt. Der Grenzturm in Nieder Neuendorf ist etwas Besonderes. Er diente zu DDR-Zeiten als Führungsstelle. Von hier aus wurden 18 andere Grenztürme entlang des Nieder Neuendorfer Sees kommandiert. Die historische Bedeutung führte dazu, dass er 1999 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Als Mahnmal ist er ein Symbol der Teilung Deutschlands. Ein kleines Museum bereitet seitdem die Ereignisse an der innerdeutschen Grenze auf. Die aktuelle Ausstellung legt bewusst den Schwerpunkt auf regionale Bezüge. Sie informiert reich illustriert fast lückenlos über das Leben der Hennigsdorfer an und mit der Berliner Mauer während der Teilung. Ein Film zeigt den Alltag der Grenzer während der deutschen Teilung. Vor dem Turm sollen nun auch mehrere Infostelen die Besucher über das Gebiet rund um den Grenzturm informieren.
Die Ausstellung im und am Grenzturm Nieder Neuendorf ist 2014 komplett überarbeitet & neu gestaltet worden. Sie vermittelt nun multimedial die regionalgeschichtlichen Ereignisse vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis zur Vollendung der deutschen Einheit. Am Beispiel des ehemaligen Grenzregiments 38 „Clara Zetkin“, welches den Turm errichtete, wird die Struktur und der Alltag der DDR-Grenztruppen erläutert. Gezeigt und beschrieben werden auch Überwachungsmechanismen, die Geschichte von Flüchtlingen, Ausreisewilligen und Oppositionellen aus der Region. Historische Filmaufnahmen und ein kostenloser Audioguide machen den Besuch der zweisprachigen Ausstellung zum besonderen Erlebnis.
Grenzturm Nieder Neuendorf
- An der Dorfstraße/Uferweg
- 16761 Hennigsdorf OT Nieder Neuendorf
- Eröffnungsfeier: 6.4. 2014 von 11:00 – 16:00 Uhr
- Ausstellungszeitraum: 6.4. – 3.10.2014
- Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag und an allen gesetzlichen Feiertagen des Landes Brandenburg 10 – 18 Uhr
- Der Eintritt ist frei. Außenbereich ganzjährig begehbar.
- Bus-Linie 136 (Haltestelle: Am Oberjägerweg)
- Eröffnung durch den Bürgermeister
- Führungen entlang der Nieder Neuendorfer Grenze
- Fotovortrag des Mauerfotografen Robert Conrad „Die Mauer im Spiegel der Fotografie“
- Filmpremiere: Kurzfilm über das Maueropfer Marienetta Jirkowsky
Programm der Eröffnungsveranstaltung
- Eröffnung durch den Bürgermeister
- Führungen entlang der Nieder Neuendorfer Grenze
- Fotovortrag des Mauerfotografen Robert Conrad „Die Mauer im Spiegel der Fotografie“
- Filmpremiere: Kurzfilm über das Maueropfer Marienetta Jirkowsky