Parkanlagen und Grünflächen in Spandau

Orte der Erholung im Bezirk, grüne Oasen

Rieselfelder Spandau (Foto: Ralf Salecker)
Rieselfelder Spandau (Foto: Ralf Salecker)

Spandaus öffentliche Grünflächen erstrecken sich über 1208 Hektar, das sind 13 Prozent der Gesamtfläche des Bezirks. Nimmt man sonstige Grün- und auch noch die Wasserflächen hinzu, dann kommen fast 50 Prozent zusammen.

Nach der gesetzlichen Definition fallen unter den Begriff der öffentlichen Grün- und Erholungsanlage gärtnerisch gestaltete Anlagen, Spielplätze, Freiflächen, aber auch waldähnliche oder naturnahe Flächen. Nicht dazu gehören dagegen Friedhöfe, Sportanlagen, Freibäder und Waldflächen sowie Grünanlagen, die auf öffentlichem Straßenland liegen.

Beginnen wir im Süden, in der Gatower Feldflur. Die Rieselfelder sind eine weitläufige Landschaft, die mit ihren Hecken und Gräben, den Obst- und Lindenalleen kaum einen Gedanken an die Großstadt aufkommen lässt. Im historischen Gatow lassen sich nicht nur alte Gebäude entdecken, man kann auch beim Bauern einkaufen oder einen Schlenker ans Wasser zur Badewiese  machen.

Landhausgarten Fränkel im Spandauer Ortsteil Kladow (Foto: Ralf Salecker)
Landhausgarten Fränkel im Spandauer Ortsteil Kladow (Foto: Ralf Salecker)

Folgen wir der Havel am Gutspark Neu Kladow mit seinem alten Herrenhaus Richtung Süden, so gelangen wir hinter der Kladower Havelpromenade in den Garten Dr. Max Fränkel. Der liebevoll gestaltete Landschaftsgarten auf einem ehemaligen Ziegeleigelände wurde vom bekannten Stadtgartendirektor Erwin Barth gestaltet. Ein kleines Café mit selbstgebackenem Kuchen lädt zum Verweilen ein. Gelegentlich werden Konzerte und Lesungen veranstaltet.

Grimnitzsee Park in der Spandauer Wilhelmstadt  (Foto: Ralf Salecker)
Grimnitzsee Park in der Spandauer Wilhelmstadt (Foto: Ralf Salecker)

Viel rustikaler geht es weiter nördlich am Wilhelmstädter Grimnitzsee zu. Dieser ist seit 1955 als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.

Ziegelhof (Foto: Ralf Salecker)
Ziegelhof (Foto: Ralf Salecker)

Im kleinen Ziegelhofpark an der Nordspitze des Ortsteils bilden Blumen den dort unterirdisch kanalisierten Bullengraben ab, der wenige Meter weiter in die Havel mündet. Richtung Westen führt er als neu gestalteter Grünzug Bullengraben über fast 5 Kilometer bis in sein Quellgebiet nahe der Dorfkirche Alt-Staaken. Auf halber Länge zweigt der Egelpfuhlgraben als überraschender grüner Pfad in Richtung Heerstraße ab.

Auf dem Rückweg aus Gatow hätten wir beinahe die Haveldüne an der Weinmeisterhöhe außer Acht gelassen. Von dort gibt es einen traumhaften Blick auf die weite Havellandschaft und bis zur Scharfen Lanke. An dieser befindet sich ein kleiner Park, der unmittelbar an die Heerstraße grenzt. Er ist zwar nicht groß, weckt mit seinen Booten aber die Lust, den Weg über das Wasser fortzusetzen.

Südpark - Spandau (Foto Ralf Salecker - www.unterwegs-in-spandau.de)
Südpark - Spandau (Foto Ralf Salecker - www.unterwegs-in-spandau.de)

Auf der anderen Seite der Heerstraße liegt ein wildromantischer Park mit einem langgestreckten See, der Südpark. Nur ein paar Schritte von der Hauptstraße entfernt, ist er eine Oase der Ruhe.

Weiter geht’s Richtung Zentrum. Schräg gegenüber dem Rathaus gibt es eine Grünanlage, durch welche die meisten nur hindurchhasten, um zu ihren Bussen zu gelangen, den Münsingerpark. Mit ein wenig Muße lassen sich auch hier beschauliche Ecken finden.

Im Wröhmänner Park wacht Diana, die Göttin der Jagd (Foto: Ralf Salecker - www.unterwegs-in-spandau.de)
Im Wröhmänner Park wacht Diana, die Göttin der Jagd (Foto: Ralf Salecker - www.unterwegs-in-spandau.de)

Direkt hinter der Galenstraße schließt sich der Georg-Ramin-Grünzug an, über den ein abwechslungsreicher Weg nach Westen in und durch den Spektegrünzug führt. Über den Spektesee und die Spektelake hinaus gelangen wir nach vielen Kilometern bis nach Falkensee.

Hinter dem Rathaus wird es deutlich beschaulicher: Stabholzgarten und Lindenufer laden nicht nur zu Spaziergängen am Wasser, sondern auch zu Dampferfahrten über die Havel ein.

Die kleine Grünanlage am Reformationsplatz mitten in der Altstadt scheint unbedeutend, sie ist jedoch Spandaus erste öffentliche Grünanlage überhaupt.

Den Zitadellenpark im Vorfeld der Zitadelle lassen wir jetzt einfach unbeachtet liegen und schreiten durch den Behnitz in den Wröhmännerpark. Entstanden ist dieser im Zuge der Sozialreformen 1913/14 als Naherholungsgebiet für die kinderreichen Arbeiterfamilien der Neustadt.

Koeltze-Park - Spandauer Neustadt (Foto: Ralf Salecker)
Koeltze-Park - Spandauer Neustadt (Foto: Ralf Salecker)

Etwas weiter nördlich, zwischen Schönwalder Allee und Neuendorfer Straße, liegt der Koeltzepark. Er war früher einmal ein Friedhof, woran heute nur noch wenig erinnert. Trotz manch unerfreulicher Umstände gibt es aber auch dort einige schöne Ecken. Man muss sie nur suchen.

Alternativ lässt sich der Weg vom Wröhmännerpark aus am Wasser fortsetzen. Er führt am Quartier Schultheiss vorbei bis zur Großen Eiswerderbrücke. Diese bietet sich als Ausgangspunkt an für eine 7 km lange Wanderung rund um den Spandauer See, dessen Ufer viele kleine, höchst unterschiedlich gestaltete Park- und Grünanlagen säumen: Eiswerder Park, Krienicke Park, Grützmacher Park, Quartier Salzhof, Havelwiesen, Uferpark Südspitze und Maselake Park.

 

Ralf Salecker

About Ralf Salecker

Ralf Salecker, freier Fotograf und Journalist (www.salecker.info)