Der Service der Deutsche Post AG wird in Spandau noch weiter reduziert
Postfiliale in Haselhorst geschlossen. Die Deutsche Post AG fährt ihren Service in Spandau noch weiter zurück. Damit setzt sie ihre Politik fort, das eigene Filialnetz immer weiter zu reduzieren. An deren Stelle treten häufig sogenannte „Partner-Filialen“. Nachdem im Oktober 2010 die gut besuchte Postfiliale in der Wilhelmstadt geschlossen wurde, gab es jetzt für die Haselhorster eine böse Überraschung. Sie müssen seit dem 24. März – ohne Vorwarnung – vor verschlossenen Türen stehen. Auch diese Filiale hat ihren Dienst eingestellt. Niemanden gefällt es, vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden, weder den Bürgern noch der Politik. In Haselhorst wohnen viele ältere Menschen, die nun einen weiten Weg zur nächsten Postfiliale vor sich haben. In der Wilhelmstadt konnte damals die „AG Wilhelmstadt“ in kurzer Zeit mehr als 10.000 Unterschriften gegen die Schließung der dortigen Postfiliale mobilisieren. Wird sich entsprechenden Widerstand auch in Haselhorst formieren? Politik und Anwohner fordern die Wiedereröffnung der Postfiliale in Haselhorst. Die Postfiliale in Haselhorst hat schon einen längeren Wanderweg hinter sich bringen müssen. Im Sommer 1999 schloss sie ihre Pforten am Haselhorster Damm 204 um in die Reichelt-Filiale an der Gartenfelder Straße zu ziehen. Im Juli 2011 zog die Post aus der Reichelt-Filiale an der Gartenfelder Str. 93/95 aus und bezog im Haselhorster Damm 15 einen neuen, barrierefreien Laden. Zum damaligen Zeitpunkt konnte die Schließung noch einmal abgewendet werden. Die Spandauer CDU zeigt ihr Unverständnis über diese verfehlte Kundenpolitik. Kai Wegner, CDU-Bundestagsabgeordneter für Spandau und Vorsitzender der CDU Spandau, erklärt:
„Die Entscheidung der Deutschen Post, die Filiale am Haselhorster Damm 15 zu schließen und dies dann auch noch vollkommend überraschend ohne Vorankündigung, kann ich nicht nachvollziehen und kritisiere ich scharf. Der Gang zur Post gehört zu den Dienstleistungen, die wir uns als CDU Spandau für jeden Kiez wünschen und auch für zwingend notwendig erachten. Die Deutsche Post hat ebenso wie Banken eine zentrale Aufgabe für die Kieze. Die Schließung werden wir nicht widerspruchslos hinnehmen.“
Matthias Brauner, CDU-Abgeordneter für Haselhorst, erklärt:
„Seit Jahren kämpfen wir als CDU Spandau für eine Attraktivitätssteigerung der Kieze. Gemeinsam mit CDU-Baustadtrat Carsten Röding ist es damals gelungen, den Edeka-Konzern zu überzeugen, in Haselhorst zu verbleiben und hier zu investieren. Das war ein wichtiges Zeichen, denn Haselhorst in ein Ortsteil, der zunehmend älter wird. Wir können und wollen es nicht zulassen, dass die Wege zu Ärzten, Banken oder auch zur Post immer länger werden. Für einen älteren oder mobilitätseingeschränkten Menschen ist es eben nicht so einfach, zu den von der Post angebotenen Ersatzstandorten im Siemensdamm oder auch in der Schönwalder Straße zu gelangen. Der Rückzug der Post aus den Kiezen ist eindeutig das falsche Signal.“
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