Sieben auf einen Streich – Die Spandauer Wilhelmstadt ist dabei

Grimnitzsee Park in der Spandauer Wilhelmstadt
Grimnitzsee Park in der Spandauer Wilhelmstadt

Ausschreibung als Sanierungsgebiet bringt Fördergelder nach Spandau

Blühende Landschaften? Im Westen doch was Neues, könnte man die gute Nachricht einleiten. Diesmal fließt ein großer Teil der Fördergelder in den Westteil der Stadt. Stadtentwicklungssenatorin Junge-Reyer „Wir hatten großen Handlungsbedarf im Osten, den wir befriedigt haben. Jetzt muss das im Westteil nachgeholt werden.“

Für ein Quartiersmanagement hat es nicht gereicht. Untersuchen haben aber ergeben das in der Wilhelmstadt ein besonderer Investitions- und Handlungsbedarf besteht. Glücklicherweise gibt es andere Fördermöglichkeiten für Problemgebiete. Die Wilhelmstadt in Spandau ist eines von sieben in Berlin welches im Laufe der nächsten 15 Jahren 216 Millionen Euro in Form von Fördermaßnahmen erwarten darf. Stadtentwicklungssenatorin Junge-Reyer verkündete am Dienstag die frohe Botschaft. Insgesamt hat Berlin nun 14 Sanierungsgebiete. 22 waren es einmal.

„Wir werden mit den Investitionen in die öffentliche Infrastruktur und den öffentlichen Raum einerseits die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger verbessern und andererseits Anreize für private Investitionen schaffen. (…) Wenn z. B. Gewerbetreibende unterstützt werden und sie sich engagieren, besteht auch die Chance, dass in den umliegenden Quartieren noch mehr Lebendigkeit und wirtschaftliche Sicherheit entstehen.“

Mit diesem Geld sollen Schulen und Kitas modernisiert, Einkaufsstraßen, wie die Pichelsdorfer Straße aufgewertet und Grünanlagen verschönert werden. Von der nicht zu verachtenden Summe fließen 10 Millionen in das Geschäftstraßenmanagement und 81 Mio. € in die Verbesserung von Kinder- und Jugendeinrichtungen, Grünflächen, Straßen und Kinderspielplätze. Ein Drittel des Geldes kommt vom Bund, u. a. aus dem Programm „Aktive Zentren“.

Die Pichelsdorfer Straße in Spandau hat ihre Goldenen Jahre schon lange hinter sich. Veränderung tut also Not. Ein Geschäftsstraßenmanagement kann der Pichelsdorfer erst einmal nur gut tun. Die Aufwertung des Kiez kommt allen Anwohner zu Gute. Das Wohlgefühl und die Bereitschaft zu Investitionen werden erst einmal steigen. In vergleichbaren Gebieten stieg die Bevölkerung um rund 25 Prozent an, eine stattliche Zahl, die ein Zeichen für den Erfolg der Fördermaßnahmen ist. Ganz ohne mögliche Probleme ist die Ausweisung als Sanierungsgebiet nicht. In den sanierten Gebieten kam es in der Folge oft zu stark ansteigenden Mieten. Die ursprünglichen Bewohner mussten sich gezwungenermaßen bezahlbare Wohnungen in anderen Bezirken suchen.

Baustadtrat Carsten Röding führt aus:
„Mit der Ausweisung als Sanierungsgebiet ist nun die Möglichkeit mit den bereits engagierten Akteuren vor Ort ein gemeinsames Paket zu schnüren. Ich freue mich auf die Fortsetzung bereits begonnener Dialoge mit den Bewohnern und Gewerbetreibenden in der Wilhelmstadt. Gemeinsam ist es möglich, die Wilhelmstadt wieder fit zu machen!“

 

 

 

 

About Ralf Salecker

Ralf Salecker, freier Fotograf und Journalist (www.salecker.info)