Tabakskollegium der Historischen Spandauer Stadtgarde

Tabakskollegium der Historischen Spandauer Stadtgarde

Höhepunkt eines erfolgreichen Jahres

Tabakskollegium der Historischen Spandauer Stadtgarde
Tabakskollegium der Historischen Spandauer Stadtgarde

Ob beim Kaiser-Otto-Fest in Magdeburg, beim Nikolaifest in der Berliner City oder beim Biwak im mecklenburgischen Stavenhagen – die Kerls der Historischen Spandauer Stadtgarde haben viele Termine in ihrem Kalender und können sich über entsprechende Auftritte, bei denen sie stets gern gesehene Gäste sind, nicht beklagen. Zu den Höhepunkten des vergangenen Jahres und auch des geselligen Beisammenseins gehörte zweifellos das Tabakskollegium, zu dem die Mitglieder „Auf Befehl des chef d’Regiment, Seiner Königlichen Hoheit, des Prinzen Heinrich“ zum Ende des Jahres in das Tonnengewölbe der Zitadelle Spandau eingeladen hatten.

Doch wie allerorts ist das Rauchen heute eine wenig gefragte Tugend und so trennte sich die Gesellschaft schnell in Pfeifenliebhaber und in die Verfechter der Zigaretten Rauchenden. Erstere durften dem Genuss des bereit gestellten Tabaks im Tonnengewölbe frönen, denn hier wurden Traditionen gepflegt, die weit in die brandenburgisch-preußische Geschichte zurückgehen. Schon am Hofe Friedrich Wilhelm I., dem Soldatenkönig und Vater des Prinzen Heinrich, gehörten Tabakskollegien zu den üblichen Traditionen und Hofzeremonien. Bei reichlichem Tabak- und Alkoholgenuss wurde über Politik, Moral, Religion und Erziehung debattiert. Staatsfragen von höchster Brisanz und lockere Unterhaltungen flossen ineinander. Das galt auch für das Tabakskollegium der Historischen Spandauer Stadtgarde, allerdings mussten die Zigarettenraucher ihrer Sucht außerhalb der geschlossenen Räume nachgehen.

Nach der Begrüßung durch den Kommandanten Armin Brenker stand die Beförderung des Kameraden Reiner Böhme zum Korporal auf der Tagesordnung, der dann sogleich aus dem Leben von Prinz Heinrich (1726-1802) referierte.

Mit einem Beitrag aus der Vita des Prinzen, der stets im Schatten seines Bruders Friedrich des Großen stand, gab der neu ernannte Korporal Böhme Einblicke in Leben des Prinzen. Dieser befehligte das 35. Infanterieregiment der preußischen Armee, das von 1764 bis 1796 auf der Zitadelle zu Spandau stationiert war. Gleichzeitig galt er als Diplomat, Bauherr und Künstler. Böhme vermittelte einen Eindruck über die Verbundenheit des Prinzen zur Freimaurerloge, der er 1737 in Hamburg beitrat.

Die Historische Spandauer Stadtgarde, 1985 in Spandau gegründet, hat sich zum Ziel gesetzt, die brandenburgisch-preußische Geschichte des 18. Jahrhundert aufzuarbeiten und der Öffentlichkeit näher zu bringen. 35 Mitglieder zählt der Verein, von denen 15 zu den aktiven Gardisten zählen, die mit ihren Auftritten bei offiziellen Anlässen mit ihren originalgetreuen Uniformen des Füsilier-Regiments Prinz Heinrich den Bezirk Spandau weit über seine Grenzen hinaus bekannt gemacht haben.

Die historische Spandauer Stadtgarde sucht stets Interessierte, die im Kreis von Gleichgesinnten die preußischen Traditionen pflegen wollen und sich gern daran erinnern. Nähere Informationen beim Kommandanten Armin Brenker unter 030/ 366 05 96 oder auf www.stadtgarde-spandau.de.

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