Teilung und Wiedervereinigung, alles ist „Berlin“

Das Bild des Tages kommt diesmal nicht aus Spandau

Skulptur "Berlin" an der Tauentzienstraße in Charlottenburg-Wilmersdorf
Skulptur "Berlin" an der Tauentzienstraße in Charlottenburg-Wilmersdorf

Das Foto entstand recht spät in der Nacht.

Anlässlich der 750-Jahrfeier 1987 Berlins wurde der Tauentzien, also die Tauentzienstraße, zum Skulpturenboulevard. Der Neue Berliner Kunstverein präsentierte im damaligen Bezirk Charlottenburg, heute Charlottenburg-Wilmersdorf, einige moderne Skulptur.Ein sehr beeindruckende vierteilige und acht Meter hohe Plastik steht auf dem Straßenabschnitt zwischen Marburger und Nürnberger Straße, schräg gegenüber vom Europa-Center: Sie trägt den Namen der Hauptstadt Deutschlands, kurz und knapp, „Berlin“.
In der wechselnden Bedeutung, die ihr zugeschrieben wurde, zeigt sich der Wandel der Stadt selbst. Anfangs galt sie als Symbol für die geteilte Stadt. Nur zwei Jahre später fiel die Mauer. Nun stand sie für die Deutsche Wiedervereinigung. Wie das Leben so spielt …
Eigentlich ist die Plastik ja silberfarben. Im Licht der nächtlichen Lampen bekommt sie den Charakter einer großen Kupferleitung. Wieder ein Grund, ihr eine neue Bedeutung zu geben … Vor einiger Zeit wurde die Abkehr von einer flächendeckenden Versorgung der Bevölkerung mit DSL verkündet. Nun bleiben die ländlichen Gebiete außen vor – gerade die, die für ihre Infrastruktur einen solchen Ausbau besonders benötigt hätten.
Auf die Farbkorrektur verzichte ich also einfach …

About Ralf Salecker

Ralf Salecker, freier Fotograf und Journalist (www.salecker.info)