Verwertung der Bioabfälle und Aufbereitung zu Biogas in Spandau

Neue Biogasanlage im Industriegebiet Freiheit eingeweiht

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit bei der Eröffnung der Biogasanlage (Foto: Karin Schneider)
Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit bei der Eröffnung der Biogasanlage (Foto: Karin Schneider)

Am 5. Juni haben der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, und die BSR-Vorstandsvorsitzende, Vera Gäde-Butzlaff, nach einer Bauzeit von rund einem Jahr die neue Biogasanlage im Industriegebiet „Freiheit 15 – 16“ in Betrieb genommen. In unmittelbarer Nachbarschaft gibt es bereits die Müllverbrennungsanlage Ruhleben, die Vattenfall-Kraftwerke und das Klärwerk Ruhleben.

Die rund 60.000 Tonnen in den Berliner Haushalten getrennt gesammelten Bio-Abfälle werden damit endlich vollständig verwertet und zu Biogas aufbereitet. Der Kreislauf „Bioabfall wird Biogas“ schließt sich nun, denn ab sofort werden rund 150 Fahrzeuge – das entspricht etwa der Hälfte der Müllfahrzeugflotte – auf den drei Betriebshöfen der BSR an den betriebseigenen Gas-Tankstellen aus dem neuen Netz betankt. Dadurch werden rund 2,5 Millionen Liter Diesel jährlich eingespart und der Ausstoß von insgesamt 12.000 Tonnen Kohlendoxid wird vermieden.

Die BSR-Fahrzeuge transportieren die kommunalen Bioabfälle nun nicht mehr auf die Brandenburger Einfach-Kompostierungsanlagen sondern der Bio-Müll aus den Biogut-Tonnen gelangt in die neue Anlage, wo die Mikroorganismen den Bioabfall zu Roh-Biogas vergären. Dieses wird aufbereitet und ist danach nahezu identisch mit Erdgas, mit dem die gasbetriebenen Müllfahrzeuge betankt werden. Die beim Vergärungsprozess zusätzlich entstehenden trockenen und flüssigen Gärreste werden später in der Landwirtschaft als Kompost und Dünger verwertet.

Umwelt und Klima profitieren eindeutig durch die moderne Vergärungsanlage, denn auch hinsichtlich der eingesetzten Methan-Minderungstechnik befindet sich die Anlage auf dem modernsten Stand der Technik. Die Investitionssumme für die Biogas-Anlage beträgt rund 30 Millionen Euro.

Das vom Berliner Abgeordnetenhaus im Jahr 2011 beschlossene Abfallwirtschaftskonzept sieht vor, die Bioabfall-Sammlung auf 100.000 Tonnen auszuweiten. Diese Forderung macht den Bau einer zweiten Biogas-Anlage am Standort Marzahn notwendig.

Nach Auskunft der BSR sind mit der Inbetriebnahme der neuen Biogas-Anlage keine erheblichen Luftschadstoff-, Geruchs-, Staub- und Lärmemissionen zu erwarten, denn die Anlage arbeitet nach dem so genannten Trockengärungsverfahren. Als zusätzliche Lärmquelle sind die An- und Abfahrten der täglich 65 zusätzlichen Fahrten von Müllfahrzeugen bei dem starken Verkehrsaufkommens des Spandauer Damms und der Freiheit nicht relevant.

Die Aufbereitung der Bioabfälle erfolgt an Werktagen zwischen 6 und 22 Uhr.

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