Spandau

„Unruhige Ansammlung“ vor der Schmidt-Knobelsdorf Kaserne

Betreiber Prisod erteilte ein Haus- und Platzverbot für Jürgen Kessling

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Nachdem am 13.4.2016 ein Hilferuf von Ehrenamtlichen kam, dass es eine „unruhige Ansammlung“ von Menschen vor der Schmidt-Knobelsdorf Kaserne geben würde, machte sich der Bezirksverordnete Jürgen Kessling (u.a. Mitglied im Integrationsausschuss Spandau) auf dem Weg um zu schauen, ob er Unterstützung leisten könne.

Jürgen Kessling fand ca. 40 Asylbewerber vor, die ihre Sorgen und Nöte vortrugen. Hauptsächlich ging es um die zögerliche Umsetzung in Gemeinschaftsunterkünfte, das Verfahren soll teilweise länger als sechs Monaten andauern.

Der Bezirksverordnete sagte zu, hierzu das Gespräch mit der Einrichtungsleitung zu suchen, dieses Gespräch fand noch am gleichen Abend statt. Man verabredete sich zu einem ausführlichen Informationsgespräch am Folgetag, dieser Termin wurde dann jedoch von der Prisod (Träger der Einrichtung) abgesagt. Begründung: „Man wolle ja keine Unruhe in der Einrichtung haben und Herr Kessling hätte ja ‚eh keine Ahnung.“

Durch Beharrlichkeit von Herrn Kessling konnte am Folgetag dennoch ein Gespräch durchgeführt werden und zwar mit Frau Lieske (Zentrales Einrichtungsmanagement) und einigen Vertretern der betroffenen Asylbewerber.

Das Gespräch verlief ruhig und lösungsorientiert, man erarbeitete eine Liste, welche die Wohnangelegenheiten aufnahm und Herr Kessling sagte zu, diese Liste zu bearbeiten und mit dem LaGeSo zu klären, wann genau jemand welchen Anspruch auf Umsetzung hat.

Am Montag (18.4.2016) gab es dann es ein weiteres Gespräch mit den Asylbewerbern, Herr Kessling informierte über den Sachstand der Abwicklung und den aufgenommenen Dialog mit dem LaGeSo.

Am Folgetag sprach die Prisod plötzlich ein Haus- und Platzverbot gegen Jürgen Kessling aus – angeblich auch im Namen der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), welche Eigentümer der Immobile ist. Die BImA ist über diese Eigenmächtigkeit der Prisod übrigens überhaupt nicht amüsiert. Via Polizei wurde die Beratungsrunde mit den Asylbewerbern vor dem Gebäude auf Betreiben der Prisod dann aufgelöst.

Um die Asylbewerber nicht im Stich zu lassen und die Angelegenheit öffentlich zu machen, berief Jürgen Kessling für Mittwoch den 20.4.2016 vor dem Gebäude eine öffentliche Pressekonferenz ein – keine Demo. Dort klärte er nochmal ausführlich und in Anwesenheit der Öffentlichkeit und der Presse über die Geschehnisse auf.

„Ich verspreche euch nichts. Außer, dass ich mich für eure Angelegenheiten einsetzen werde“, erklärt Kessling den sich um ihn scharenden Asylbewerbern.

 

Autor: WisS

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