Die Haveldüne war einst eine Kiesgrube

Bausand für das zerstörte Berlin

Ältere Spandauer werden sich daran noch erinnern. Jüngeren ist möglicherweise der Straßenname „Zur Haveldüne“ ein Begriff.

Steht man heute auf der Haveldüne (ein Höhenzug, der parallel zum Weinmeisterhornweg verläuft), dann erinnert nichts an eine Düne. Bewachsen mit Sträuchern und Bäumen bietet sich von hier aus für Besucher ein schöner Ausblick über die Havel.

Nach der Blockade 1949 hat die Firma Baukies-Parey die Haveldüne als Kiesgrube benutzt und dort Bausand abgefahren. Zu diesem Zweck wurden in der Mitte des Berges, auf einer kleinen Terrasse Lorenschienen verlegt. Die Schienen erstreckten sich ungefähr vom Wassersportheim „Blau-Rot“, durch den Werfteingang bis zum Wasser. Dort wurde der Loreninhalt in ein Schiff gekippt.

Spärlich bewachsen war die Haveldüne eigentlich schon immer, aber jetzt war sie vollkommen weiß. Die ganze Geschichte hat ca. 1 Jahr gedauert dann merkte man, dass der Berg abzurutschen drohte und auf betreiben der Anwohner wurden die Arbeiten eingestellt. Danach, in den Fünfzigern, hat man die Düne mit Humus belegt und bepflanzt. Das üppige Grün, wie man es jetzt sieht hat sich dann erst später ausgebildet.

Mein Vater der während der Blockade auf dem Flugplatz Gatow gearbeitet hatte, war jetzt arbeitslos. Man bot ihn an die Diesellok, die die Lorenzüge zum Schiff brachte zu fahren. Für ihn als Schiffsmaschinist der Marine war das keine Schwierigkeit, er hat natürlich angenommen.

Jörg Sonnabend
P.S. Anmerkung der Redaktion.
Sehr viel früher würde hier sogar Wein angebaut. Straßennamen, wie „Weinmeisterhornweg, Küfersteig und Keltererweg“ erinnert noch daran.

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