Staaken: WBM will Deckeninstandsetzung durchführen

Große Verunsicherung herrscht bei den Bewohnern des Hochhauses Haberlandweg 2 in Staaken. Aufgrund eines bereits länger zurückliegenden Vorfalls, bei dem sich in einer Wohnung im 5. Obergeschoss rund 2 bis 3 m³ Deckenputz gelöst hatte, sollen nun in allen anderen verbleibenden 119 Wohnungen einschließlich der Flure und Treppenhäuser zur Vermeidung weiterer Vorkommnisse die Decken abgehängt werden.
Da eventuell vorangegangene Renovierungsarbeiten diesen einzigen Vorfall verursacht haben könnten, sind die betroffenen Mieter mit den aufwendigen Sanierungsarbeiten nicht einverstanden. Sie teilen die Schlussfolgerung der Eigentümerin, der Wohnungsbaugesellschaft WBM, nicht, alle Decken könnten sich in einem derart maroden Zustand befinden, und wollen sich gegen die angesagten handwerklichen Arbeiten großen Umfangs zur Wehr setzen.
Nachdem ein von der WBM bestellter Gutachter auf drei Etagen Klopfprüfungen vor Ort vorgenommen hatte, sollten die Instandsetzungsmaßnahmen mit einer kurz angesetzten Frist beginnen. Da die betroffenen Mieter die Kompetenz des Gutachtens anzweifelten, intervenierten sie bei der Vermieterin und forderten die Einsicht in die gutachterliche Stellungnahme. Statt einer Antwort beauftragte die WBM ein Architekturbüro, das damit beauftragt war, die Mieter über die wesentlichen Baumaßnahmen, die mit einer Frist von zwei Wochen beginnen sollten, in Kenntnis zu setzen. In einigen Wohnungen sind die Arbeiten bisher durchgeführt worden, weil sich die überwiegend älteren Mieter unter Druck gesetzt fühlten und sich nicht – nach ihren eigenen Aussagen – dagegen verwehrt haben.
Um sich gemeinsam gegen das Vorgehen der WBM stark zu machen, hat sich Ende Dezember 2013 eine Bürgerinitiative – bestehend aus 85 Mietern des Hochhauses – gegründet. Es sind sechs Sprecher gewählt worden, die die Interessen der Gesamtmieterschaft wahrnehmen und gegen die Vorgehensweise der Wohnungsbaugesellschaft intervenieren wollen. Unterstützung erhält die Bürgerinitiative vom Spandauer Mieterverein für Verbraucherschutz.
Ziel der Bürgerinitiative ist es, einen eindeutigen Nachweis über die Notwendigkeit der Instandsetzungsmaßnahmen zu erhalten und in die Gutachterprotokolle einzusehen. Des Weiteren wollen die Mieter detaillierte Auskunft erhalten, wie die Instandsetzungsarbeiten durchgeführt werden. Wer kommt für die Kosten der Demontage und Montage von Möbeln auf, wie werden Möbel, Fußboden, Tapeten vor Verschmutzungen geschützt, wie erfolgt die Unterbringung und Verköstigung pflegebedürftiger Mieter – das sind nur wenige Fragen, die die Bürgerinitiative im Vorfeld eventueller Baumaßnahmen geklärt haben will.
Bei einem Treffen am 23. Januar, bei dem die WBM, die Bürgerinitiative sowie Vertreter des Spandauer Mietervereins anwesend waren, wurde das Gutachten von Juli 2012 über die Deckensanierung des Gebäudes ausgehändigt. Darin ist die dringende Notwendigkeit der Sanierung festgehalten und auf die Gefahren für die Mieter aufmerksam gemacht worden. Zu diesem Gutachten ist von Gutachterseite am 24. Januar 2014 noch einmal Stellung genommen worden. Die Einsichtnahme in dieses Schreiben ist der Bürgerinitiative allerdings verweigert worden.
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Spandau heute – Februar 2014

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Fotograf: Ralf Salecker

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