Führung am 5. April zum Thema „200 Jahre Befreiung“
Im April jährt sich die Schlacht um die Festung Spandow zum 200. Mal und noch heute erinnern ein Denkmal und eine Erinnerungstafel an dieses Ereignis. Im Andenken an die Vorgänge wurde nördlich der Nikolaikirche am 3. Jahrestag der Befreiung ein Denkmal eingeweiht und später am Eingang der Zitadelle ein Erinnerungsschild angebracht.
Auf ihrem Rückzug aus Russland im Jahr 1812 setzten sich französische Truppen in der Festungsstadt Spandau, die bereits seit März 1812 von ihnen besetzt war, zur Verteidigung fest. Das Königreich Preußen war als Zwangsverbündeter von Napoleon gezwungen worden, Truppen für den Russlandfeldzug bereit zu stellen. Nach dem Brand von Moskau und dem darauffolgenden chaotischen Rückzug aus dem winterlichen Zarenreich, wechselte Preußen die Front und bekämpfte mit den nun verbündeten Russen die französischen Besatzungstruppen.
Am 20. Februar 1813 wurde von den Franzosen der Belagerungszustand über Spandow verhängt. Am selben Tag wurden die ersten Kosaken in der Umgebung der Havelstadt auf dem Spandauer Berg gesichtet. In den folgenden Wochen wurden von den Franzosen die Häuser in der Potsdamer und Oranienburger Vorstadt sowie die vor dem Stresow abgebrannt, um freies Schussfeld für die Verteidigung zu gewinnen. Am 3. März war Spandow völlig von russischen Truppen eingeschlossen. Sie wurden bis zum 2. April von den verbündeten preußischen Truppen unter Generalmajor August von Thümen abgelöst. Sein Hauptquartier befand sich in Charlottenburg. Am 17. April begann die Schlacht um die Festung. Von den Schülerbergen im Norden und einer Stellung im Süden (heute Baumgartensteg an der Ruhlebener Straße) wurden die Franzosen im Kernwerk der Festung, der Zitadelle, beschossen. Bereits am 18. April gelang es der Batterie Baumgarten einen entscheidenden Treffer zu erzielen. Die Bastion Königin mit dem Pulvermagazin war von einer Granate getroffen worden und völlig in die Luft geflogen. Der am 20. April erfolgte Sturmangriff der preußischen Truppen wurde von den Franzosen unter größten Anstrengungen zurückgewiesen und abgewehrt. Trotz allem erfolgte am 23. April die Kapitulation und am 27. April der Abzug der französischen Besatzungstruppen.
Zu diesem Thema findet am 5. April 2013 im Gotischen Haus (Breite Straße 32) von 10 bis 11.40 Uhr eine Führung mit dem Historiker Erik Semler statt. Das Thema lautet: „200 Jahre Befreiung“.