Mit bürgerschaftlichem Engagement die Wohn- und Lebensqualität verbessern
Im Rahmen des Aktionstages „Berlin – unsere saubere Stadt“, der 2013 in die dritte Runde geht, ruft die Initiative wirBERLIN die Berlinerinnen und Berliner dazu auf, ihr Lebens- und Wohnumfeld attraktiver und sauberer zu gestalten. Am 14. September 2013 ist es wieder soweit! Mit der Aktion soll ein Zeichen für mehr Attraktivität und Sauberkeit in der Stadt gesetzt werden. 2012 beteiligten sich 150 Initiativen daran. Die Aktionen selbst können im Zeitraum vom 9. Bis zum 20. September durchgeführt werden. Eine Anmeldung sollte spätestens 4 Wochen vor dem geplanten Termin erfolgen.
Die Teilnehmer am Aktionstag können sich mit ihrer Aktion entweder online anmelden, oder den Flyer nutzen. Erforderlich ist eine kurze Beschreibung der Initiative, sowie wann und wo die Aktion geplant ist.
Egal ob Bürgerinitiative, Verein, Unternehmen, Schule und Kita, ob Familie oder Einzelperson – JEDER ist willkommen dabei zu sein! Egal ob mit Greifzange und Besen, mit Pinsel und Farbtopf, mit Harke und Blumenschaufel, mit Hammer und Schrauber oder sogar mit Neoprenanzug und Tauchflasche – Ihrer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!
- Gehweg, Spielplatz, Grünanlage säubern
- Entfernen von Schmierereien
- Baumscheiben bepflanzen
- Verschönerung einer Anwohner- oder Geschäftsstraße
- und vieles mehr
wirBerlin unterstützt die Aktionen vor Ort, indem sie Kontakte zu den Bezirksämtern oder der Berliner Stadtreinigung vermittelt. Die BSR stellt bei Bedarf ein „Kehrpaket“ .
Dreckecken gibt es überall
Berlin ist eine tolle Stadt, auch wenn die Einwohner manchmal ein sehr zwiespältiges Verhältnis zu ihrer Stadt haben! Urlauber aus aller Welt aber auch die Deutschen selbst reisen gerne in die deutsche Hauptstadt. Mehr als 24 Millionen Übernachtungen zählte Berlin im Jahre 2012. Im europäischen Städte-Ranking lag Berlin 2011 auf Platz 3. Schaut man sich die Berliner selbst an, dann verbringen rund 50 Prozent ihren Urlaub zu Hause.
Trotzdem herrscht nicht an allen Orten eitel onnenschein. Auch wenn Berlin viel zu bieten hat, lassen sich einige Defizite nicht verleugnen. Das Erscheinungsbild in der Hauptstadt und ihren Bezirken lässt durchaus zu wünschen übrig. Spandau ist da nicht anders, als der Rest der Stadt. In Befragungen, wird „der Dreck in den Straßen“ häufig als Problem genannt. Selbst aktiv werden nur wenige.
Ein kurzer Gang durch einige Grünanlagen und Straßen Spandaus macht deutlich, dass auch hier Problem existieren. Wer regelmäßig mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fährt, dem werden die Berge von Zigarettenkippen an den Bushaltestellen nicht entgangen sein. Völlig selbstverständlich werden die Kippen vor dem Einsteigen in den Bus „ins Straßenland entsorgt“. Bei 26 Prozent Raucheranteil an der Bevölkerung wird sich das so schnell nicht ändern. Gerade im Sommer stolpert man immer häufiger über leere Bierflaschen, nicht nur in Parkanlagen, sondern auch auf allen Wegen, Bänken oder – zerschlagen – auf Radwegen.
wirBerlin will bürgerschaftliche Verständigung stärken
Uns von der Initiative wirBERLIN liegen vor allem die Themen Wohn- und Lebensqualität, Erscheinungsbild und Gastfreundschaft der Stadt am Herzen. Dazu wollen wir das bereits vorhandene vielfältige Engagement der Bürger(innen) unterstützen und vernetzen. Zugleich gilt es aber auch, neues Engagement zu generieren und zu fördern.
Gemeinsam wollen wir Mitverantwortung für die Aufenthalts- und Lebensqualität in unserer Stadt demonstrieren und damit einer zunehmenden Verwahrlosung und Vermüllung gerade im öffentlichen Raum entgegenwirken. Egal ob mit Greifzange und Besen, mit Pinsel und Farbtopf, mit Hammer und Schrauber oder sogar mit Neoprenanzug und Tauchflasche – die Art des Aktionseinsatzes ist den Aktionsgruppen selbst überlassen.
wirBerlin
Die Initiative „wirBERLIN“ ist Teil der 2009 gegründeten Bürgerplattform „Stadtgespräch Berlin“ Diese bietet eine Plattform für eine bürgerschaftliche Verständigung darüber, wie Berlin voran gebracht werden kann. In themenspezifischen Arbeitsgruppen widmen sich die Teilnehmer ausgewählten Problemen; wirBerlin ging 2012 aus einer Arbeitsgruppe hervor, die sich der Aufenthalts- und Lebensqualität auf Straßen und Plätzen zwischen öffentlicher Aufgabe und bürgerschaftlichem Engagement verschrieben hat. Kurz gesagt wollen sie ein Zeichen gegen die „unübersehbare Erscheinungen von Gleichgültigkeit und Verwahrlosung im öffentlichen Raum“ setzen. Das Feld der Aufgaben ist groß:
- Abfälle auf Straßen, Plätzen und Parks
- Schmierereien an Gebäuden, Bussen und Bahnen
- zweckentfremdete Bürgersteige
- ideenlose Architektur
- schlecht ausgeleuchtete Straßen, Brücken und Unterführungen
- Drogen-Treffs
wirBerlin möchte kein Ersatz für öffentliche Pflichtaufgaben darstellen. Vielmehr geht es den Teilnehmern darum, die Bürger für das Thema zu sensibilisieren und deren Engagement nach Möglichkeit zu fördern. „wirBERLIN versteht sich als Netzwerk, Initiator und Ideengeber, als Moderator und Vermittler zwischen Ideen für solche Initiativen und bereits bestehenden Erfahrungen.“
Beispiele bürgerschaftlichen Engagements in Spandau
In Spandau gibt es seit vielen Jahren gute Beispiele für bürgerschaftliche Engagement, speziell, wenn es um Sauberkeit geht. Es wird also nicht nur gemeckert, sondern selbst angepackt, frei nach dem Motto erst mal vor der eigenen Haustüre kehren“.
Im Mai 2004 gründete sich die „Bürgerinitiative Hafenplatz/Wröhmännerpark“. Ihr Ziel ist – in Zusammenarbeit mit Grünflächenamt, Ordnungsamt und Polizei – die Erhaltung und Reinhaltung des Parks. Eine echte Sisyphus-Aufgabe, weil der Dreck manchmal viel zu schnell wieder da ist, oder Zerstörungen schneller voranschreiten, als die Reparaturen. Regelmäßig führen sie ehrenamtliche Arbeitseinsätze an Wochenenden durch, sind aber auch unter der Woche aktiv. 2008 wurde der Initiative die Auszeichnung „Spandauer des Monats“ verliehen.
In der Spandauer Wilhelmstadt arbeitet der Verein „Meine Wilhelmstadt“ erfolgreich mit dem bezirklichen Aktionsbündnis „Bleib sauber, Spandau“ zusammen. Gemeinsam mit Schülern, Anwohner, Geschäftsleuten werden immer wieder Putzaktionen durchgeführt. Vergleichbare Aktionen, wie z.B. den „Frühjahrsputz“ gibt es ebenso in der Spandauer Neustadt.
„Bleib sauber, Spandau“ wurde 2006 beim Ordnungsamt als Arbeitskreis gegründet. Regelmäßig kommen Vertreter von privaten und öffentlichen Initiativen von Behörden, der Wirtschaft und den Wohnungsgesellschaften zusammen. Erst vor kurzem gab es eine Initiative unter dem Titel „Attacke gegen Hundekacke“.
Ralf Salecker