Namensgebung in Gedenken an Kaiser Wilhelm I.
Der 22. März gilt heute als der Geburtstag der Wilhelmstadt. Benannt nach dem deutschen Kaiser Wilhelm I., dem Sohn der heute noch sehr bekannten Königin Luise, wurde diesem südlichen Stadtteil Spandaus anlässlich des 100. Geburtstags des Kaisers dieser Name verliehen. Das Gebiet der ehemaligen Potsdamer und Pichelsdorfer Vorstadt nennt sich seitdem Wilhelmstadt und ist einer der abwechslungsreichsten Ortsteile des Bezirks.
In der Wilhelmstadt liegend das Kombibad Süd und mit dem Südpark sowie den Ortsteilen Pichelsdorf, Pichelswerder und Tiefwerder verfügt die Wilhelmstadt über wassernahe Erholungsgebiete. Die Schiffstankstelle und der Flusskreuzfahrtterminal befinden sich ebenfalls in der Wilhelmstadt. Internationale Bedeutung erlangte der Ortsteil Spandaus durch die Inhaftierung der Kriegsverbrecher in der Wilhelmstraße. Da kurz nach Kriegsende die Berliner Gefängnisse zerstört waren, wurden die Inhaftierten in Spandau untergebracht und erst mit dem Tod von Rudolf Hess im Jahr 1987 ging diese Ära der Wilhelmstadt zu Ende.
Das Herz der Wilhelmstadt ist die Pichelsdorfer Straße, der einstige Kurfürstendamm Spandaus. Bereits im Jahr 1375 findet der Pichelsdorfer Weg seine Erwähnung, an dem entlang die erste Bebauung realisiert wurde. An der Chaussee nach Potsdam, der heutigen Wilhelmstraße, erfolgte dann im 19. Jahrhundert ebenfalls eine Bebauung. Die Wilhelmstraße teilt den Stadtteil in einen militärischen und in einen zivilen Teil und die wilhelminischen Kasernenbauten sind für die Namensgebung des Spandauer Stadtteils verantwortlich.
Nachdem die ehemalige Oranienburger Vorstadt durch eine Stadterweiterung zur heutigen Neustadt wurde, entstand auch südlich der Altstadt bei den Bürgern der Wunsch nach einer einheitlichen Namensgebung. So kam es anlässlich des 100. Geburtstags zur heutigen Namensgebung. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich dieser Ortsteil Spandaus zu einem gutbürgerlichen Stadtteil entwickelt, dessen Mittelpunkt und Lebensader die Pichelsdorfer Straße ist. Doch der Glanz der 60er Jahre ist verloren. Es gab Kinos wie das „Regina“ und viele Geschäfte, die das Publikum von weit her anlockten.
Wie bereits berichtet steht die Wilhelmstadt als Sanierungsgebiet und mit dem Beginn des Geschäftsstraßenmanagements im Fokus des Interesses.
Vortrag anlässlich des 115. Geburtstages
Aus Anlass des 115. Geburtstages hält der Historiker Erik Semler am 22. März um 16 Uhr einen einstündigen Vortrag über die Wilhelmstadt, in dem er zahlreiche unbekannte Motive und Bilder zeigen wird. Der Vortrag findet im Konzertsaal der Seniorenresidenz Uferpalais an der Neuendorfer Straße (Brauereihof 19) statt. Der Eintritt kostet 3 Euro.
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