Großer Abendsegler (Nyctalus noctula), Fledermaus des Jahres 2016 (Foto: BAT e.V.)

Der Große Abendsegler ist Fledermaus des Jahres 2016

Im Frühjahr zeigt er seine spektakulären Jagdflüge an der Zitadelle

Großer Abendsegler (Nyctalus noctula), Fledermaus des Jahres 2016 (Foto: BAT e.V.)
Großer Abendsegler (Nyctalus noctula), Fledermaus des Jahres 2016 (Foto: BAT e.V.)

Der Abendsegler (Nyctalus noctula) wurde von BatLife Europe zur Fledermaus des Jahres 2016 gewählt. Im Wirkungsbereich des Berliner Artenschutz Teams -BAT e.V.- auf der Zitadelle Spandau tritt der Große Abendsegler recht häufig als Pflegetier in der Fledermausambulanz in Erscheinung wenn er von Berlinern hilflos gefunden wird. Häufig können die Tiere schnell wieder ausgewildert werden. In den Gewölben der Zitadelle ist nur ausnahmsweise ein vereinzeltes Tier zu sehen. In den Kastenquartieren an Bäumen rund um den Zitadellengraben sind aber einige große Kolonien angesiedelt. Hoch über der Zitadelle lassen sich ab dem Frühjahr wieder die spektakulären Jagdflüge der Tiere beobachten. Der Frühjahrszug der Abendsegler beginnt bereits im März.

Die Freunde des Fledermauskellers auf der Zitadelle Spandau können auch Patenschaften für unsere Großen Abendsegler und deren Quartiere übernehmen.“

Der Abendsegler steht auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten

Der Große Abendsegler ist in der Region Berlin häufig zu beobachten, er ist in weiten Bereichen Europas verbreitet. Trotz der weiten Verbreitung steht er auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten.

Als eine der größeren einheimischen Arten mit einer Flügelspannweite von mehr als 40 Zentimetern ist er oft schon früh am Abend in der Dämmerung auf seiner Jagd nach Insekten zu beobachten. Mit Fluggeschwindigkeiten von über 50 Km/h werden Mücken, Wanzen und Käfer erbeutet und in Massen vertilgt. Ehemals eher Baum- und Waldbewohnend ist der Abendsegler auch immer häufiger in Fassadenquartieren an Häusern, vor allem auch an modernen Hochhäusern anzutreffen.

Die Gefährdung der Abendsegler ergibt sich sowohl aus intensiver Forstwirtschaft, die selbst alte Höhlenbäume nicht aus der Nutzung nimmt, als auch aus unachtsamen Baumpflegemaßnahmen im Siedlungsbereich. Auch Fassadensanierung und Wärmedämmung machen dem Abendsegler zu schaffen, wenn sie zur falschen Zeit erfolgen und keine Ersatzquartiere geschaffen werden. Hier hilft oft schon ein geeigneter Fledermauskasten.

Der Abendsegler zieht zwischen Sommer- und Winterquartier teils erhebliche Strecken von mehr als 1000 Kilometern über halb Europa und macht vor Landesgrenzen keinen Halt. Dieser Umstand macht deutlich, warum der Abendsegler des internationalen Schutzes bedarf. Insbesondere sind auf den Flugrouten die Gefahren durch Windkraftanlagen deutlich zu minimieren.

 

Berliner Artenschutz Team -BAT-e.V.

Zitadelle, Haus 4

Am Juliusturm 64

13599 Berlin

030/3675 00 61

www.bat-ev.de

About Ralf Salecker

Ralf Salecker, freier Fotograf und Journalist (www.salecker.info)