Es kann nur EINEN geben! Erststimmen sind oft verschenkte Stimmen!
Am 18. September wird in Berlin und Spandau gewählt. Rund ein Viertel der abgegebenen Erststimmen in den Spandauer Wahlkreisen sind „für die Katz“! Kann das sein? Bei den Wahlen der Direktkandidaten zum Abgeordnetenhaus von Berlin kann nur eine (!) Person erfolgreich sein. Nun stellt sich die Frage, ob es sich aus taktischen Gründen lohnt oder sogar notwendig ist, sich für einen der beiden potentiellen „Gewinner“ zu entscheiden – oder, ob es ein wichtiges Zeichen einer demokratischen Wahl ist, auch bewusst Kandidaten zu wählen, die keine Chance haben. Wer nur taktisch wählt, würde kleineren Parteien, was die Erststimmen anbelangt, niemals eine Chance geben. Wer nicht taktisch wählt, verschenkt sein Stimme. Welche Sichtweise die Richtige ist, kann nur jeder für sich beantworten.
Die Kandidaten der beiden großen Parteien SPD und CDU liegen in Spandau recht nahe beieinander. Sie erreichen jeweils über 30 % der abgegebenen gültigen Stimmen. Mit sehr großem Abstand folgen erst die anderen Kandidaten der Parteien. Die drittstärkste Partei erreicht dagegen maximal 12,5 % der Wählerstimmen. Alle anderen liegen deutlich darunter. Da bei der Wahl der Direktkandidaten (Erststimme) nur eine Person gewinnen kann, fallen alle anderen praktisch „unter den Tisch“.
Eine Liste aller Direktkandidaten der fünf Spandauer Wahlbezirke ist weiter unten aufgelistet. Zu jedem Wahlkreis gibt es ein Wahlkreisportrait als PDF-Dokument. Neben den Strukturdaten finden Sie dort auch die Ergebnisse der Wahlen von 2011.
Am Ende dieses Beitrages sind die Ergebnisse der Wahlen von 2011 aufgelistet. So lässt sich das gerade gesagte mit den entsprechenden Ergebnissen abgleichen. Wer eine sehr umfangreiche Präsentation von sehr detaillierten Zahlen sucht, dem sein das PDF oder XLS des Landeswahlleiters empfohlen. Ab Seite 8 ist z.B. die prozentuale Wahlbeteiligung nach Stimmbezirken sortiert zu sehen.
Wie hat Ihre Nachbarschaft gewählt?
Wie hat meine Nachbarschaft unterschieden nach Stimmen für die BVV, Erst- und Zweitstimmen 2011 gewählt? Auf diese Frage gibt es eine einfache Auskunft. Dabei ist niemand gezwungen, sich durch die o.g. umfangreichen Tabellenwerke zu kämpfen. Ein Angebot des Landeswahlleiters erleichtert den Zugang zu diesen Daten. Man muss nur seine Straße, Hausnummer und Postleitzahl in ein Online-Formular eingaben und schon ist man schlauer.
Der Tagesspiegel hat eine spezielle Seite zur Wahl geschaltet. Hier können sie sehen, wie ihre Nachbarschaft bis ins Jahr 1990 zurück gewählt hat.
Gehen Sie wählen!
Wer auf sein demokratisches Wahlrecht verzichtet, verschenkt seine Möglichkeit mitzubestimmen – so beschränkt die Einflussmöglichkeiten auch erscheinen mögen. Dabei gibt man seine Verantwortung vollständig an andere ab, die Entscheidungen treffen. Gefallen einem dann die getroffenen Entscheidungen nicht, sollte man anschließend nicht meckern. Manchmal verlaufen Wahlen extrem knapp, dann zählt jede einzelne Stimme. In Spandau reicht das Spektrum der Wahlbeteiligung von unter 30 Prozent bis knapp über 60 Prozent.
Briefwahlstelle Rathaus Spandau
Wählen gehen! Ob am 18.9., per Briefwahl oder im Rathaus! Wer am 18. September keine Zeit hat, wählen zu gehen, kann auch in den letzten Tagen vor der Wahl ganz einfach im Briefwahlbüro wählen gehen. Hier kann man den Wahlschein bei seinem Bezirkswahlamt online beantragen.
Inzwischen haben in Berlin rund 512.000 Wähler die Möglichkeit zu Briefwahl (Beantragung der Briefwahlunterlagen) genutzt (Stand 14.9.2016). Das sind 80.000 mehr als 2011.
Wahlberechtigte können – wie auch schon in den letzten Jahren – Briefwahl in der jeweiligen Briefwahlstelle beantragen. Nun kann vor Ort im jeweiligen Bezirksamt auch gleich der Wahlschein ausgefüllt und abgegeben werden.
Voraussetzung für die Teilnahme ist ein amtlicher Lichtbildausweis.
- Rathaus Spandau, 1 OG,
- Raum 128B
- Öffnungszeiten:
- Montag 08.00 – 15.00 Uhr
- Dienstag und Donnerstag 11.00 – 18.00 Uhr
- Mittwoch und Freitag 08.00 – 13.00 Uhr
Entscheidungshilfen für Unentschlossene
Bei jeder Wahl stehen die Wähler vor der Entscheidung, welchen Kandidaten sie aus welchen Gründen wählen sollen. Die Qual der Wahl oder die Wahl zwischen „Pest und Cholera“, wie manche meinen. Rund 40 Prozent der Wähler sollen sich noch nicht entschieden haben, wem sie am Sonntag ihre Stimme(n) geben. 2011 lag die Wahlbeteiligung in Spandau bei unter 60 Prozent, in einigen Gebieten sogar bei gerade einmal 30 Prozent.
Wer sich nicht entscheiden kann, hat natürlich die Option, jedem der Direktkandidaten Fragen zu stellen. Ein Blick auf deren eigene Internetseiten kann weiter helfen, aber auch der Blick auf die jeweiligen Partei-Seiten.
Bezirk-O-Mat des Tagesspiegels für Spandau
Der Tagesspiegel hat individuelle Bezirk-O-Mate für die Wahl zu den zwölf Bezirksverordnetenversammlungen in Berlin online gestellt. Im Gegensatz zum Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für Politische Bildung haben hier die Parteien Antworten zu 10 individuellen Fragen gegeben.
Hier sollte man sich nicht wundern, wenn die Ergebnisse relativ „unscharf“ sind. Weniger Fragen bedeuten natürlich auch ein geringeres Kriterienspektrum.
Wahl-O-Mat für die Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 2016
Der Benutzer beim Wahl-O-Mat bezieht zu 38 politischen Thesen zunächst mit den drei Antwortmöglichkeiten „stimme zu“, „neutral“ und „stimme nicht zu“ Stellung. Anschließend kann man beliebig vielen Thesen doppeltes Gewicht geben. Es besteht auch die Möglichkeit, Thesen zu überspringen und später oder gar nicht zu bewerten. Schließlich muss man sich für bis zu acht Parteien entscheiden, für die eine Auswertung vorgenommen werden soll.
abgeordnetenwatch.de
Bei abgeordnetenwatch handelt es sich um ein überparteiliches und institutionell unabhängiges Angebot, welches die Möglichkeit eröffnet, Abgeordnete verschiedener Parlamente öffentlich zu befragen. Wer seinen Kandidaten finden möchte, muss einfach nur die Postleitzahl in das entsprechende Feld eingeben. Leider sind kaum Kandidaten zu den Länderwahlen vertreten.
Neben Fragen und Antworten sind berufliche Qualifikationen, Mitgliedschaft in Ausschüssen, anzeigepflichtige Nebentätigkeiten sowie das Abstimmungsverhalten der Abgeordneten bei wichtigen Parlamentsentscheidungen öffentlich einsehbar.
Direktkandidaten für Spandau bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus von Berlin 2016
Erststimmen im Wahlkreis 01 (Hakenfelde und Falkenhagener Feld/Nord)
Direktkandidaten:
- Bettina Domer (SPD),
- Thilo-Harry Wollenschlaeger (CDU),
- Oliver Gellert (GRÜNE),
- Jörg Kuhle (DIE LINKE),
- Ferdinand Perssen (PIRATEN),
- Matthias Unger (FDP),
- Ludmilla Ziemer (pro Deutschland),
- Stefan Sachse (DIE PARTEI),
- Dieter Zeidler (AfD)
Wahlkreis 02 (Neustadt, Altstadt Spandau und Klosterfelde)
Direktkandidaten:
- Raed Saleh (SPD),
- Ersin Nas (CDU),
- Gollaleh Ahmadi (GRÜNE),
- Cotyar Haji (DIE LINKE),
- Marion Schunke (PIRATEN),
- Helga Schaub (FDP),
- Viktor Kalaschnikow (pro Deutschland),
- Theresa Thiel (DIE PARTEI),
- Tommy Tabor (AfD)
Wahlkreis 03 (Wilhelmstadt nördl., Tiefwerder, Haselhorst und Siemensstadt)
Direktkandidaten:
- Daniel Buchholz (SPD),
- Matthias Brauner (CDU),
- Elmas Wieczorek (GRÜNE),
- Franziska Leschewitz (DIE LINKE),
- Philipp Zühlke (PIRATEN),
- Paul Fresdorf (FDP),
- Alexander Elser (pro Deutschland),
- Christian Müller (AfD)
Wahlkreis 04 (Staaken und Falkenhagener Feld/Süd)
Direktkandidaten:
- Burgunde Grosse (SPD),
- Heiko Melzer (CDU),
- Rudolf Königer (GRÜNE),
- Lars Leschewitz (DIE LINKE),
- Sebastian Hölzel (PIRATEN),
- Fabian Eichentopf (FDP),
- Viktoria Ziemer (pro Deutschland),
- Erik Semler (AfD)
Wahlkreis 05 (Pichelsdorf, Gatow, Kladow und südl. Wilhelmstadt)
Direktkandidaten:
- Uwe Ziesak (SPD),
- Peter Trapp (CDU),
- Sebastian Sperlich (GRÜNE),
- Karlheinz Zesch (DIE LINKE),
- Robert Houben (PIRATEN),
- Wolfgang Beckmann (FDP),
- Andreas Otti (AfD)
Wahlergebnisse 2011
Wahlergebnisse zur Bezirksverordnetenversammlung Spandau 2011
Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) besteht aus 55 Mitgliedern, die nach dem Höchstzahlverfahren (d´Hondt) gewählt werden.
Das Bezirksamt besteht aus dem Bezirksbürgermeister und vier Bezirksstadträten. Das Bezirksamt wird gebildet entsprechend dem Stärkeverhältnis der Fraktionen in der Bezirksverordnetenversammlung nach dem Höchstzahlverfahren (d´ Hondt). Drei gewählte Kandidaten in der BVV sind für die Erreichung des Fraktionsstatus notwendig. In den Bezirken gilt für die BVV nur eine 3%-Hürde.
Bezirksverordnetenversammlung Spandau 2011
Wahlbeteiligung 58 %
Partei: Stimmanteile (%); Mandate/Bezirksamtsmitglieder; Gewinne u. Verluste in %-Punkten
- CDU: 36,7%; 23/3; -2,3%;
- SPD: 33,7%; 21/2; +1%;
- GRÜNE: 9,7%; 6/0; +3,2%;
- PIRATEN: 6,7%; 4/0; +6,7%;
- DIE LINKE: 3,2%; 1/0; +0,1%;
- FDP: 1,6%; 0/0; -4,4%;
- NPD: 2,1, 0/0; +2,1%
- pro Deutschland: 1,8%; 0/0; +1,8%
- DIE FREIHEIT: 0,8%; 0/0; +0,8%
Ergebnisse der Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus 2011
Die Grenzen der fünf Wahlkreise in Spandau als PDF:
Wahl der Wahlkreiskandidaten für das Abgeordneten-Haus von Berlin.
Es kann nur einen geben! Nur die Kandidatin oder der Kandidat, die/der die Mehrheit der Stimmen gewinnt, kann gewinnen.
Erststimmen im Wahlkreis 01 (Hakenfelde und Falkenhagener Feld/Nord)
Name | Partei | Anteil der Erststimmen |
Thomas Kleineidam | SPD | 39,7 % |
Bettina Meißner | CDU | 34,6 % |
Angelika Höhne | GRÜNE | 11,7 % |
Jörg Kuhle | Die Linke. | 4,5 % |
Daniel Kobudzinski | FDP | 1,8 % |
Stefan Lux | NPD | 2,9 % |
Martin Dudda | ProD | 3,5 % |
Dietrich Zindler | Deutsche Konservative | 1,2 % |
Wahlberechtigte: 33.688 Einwohner | ||
Wahlbeteiligung: 55,1 % | ||
„verschenkte Stimmen“: 25,6 % |
Wahlkreis 02 (Neustadt, Altstadt Spandau und Klosterfelde)
Name | Partei | Anteil der Erststimmen |
Raed Saleh | SPD | 39,9 % |
Lars Reinefahl | CDU | 33,2 % |
Sieglinde Müller | GRÜNE | 11,5 % |
Matthias Mackowiak | Die Linke. | 4,9 % |
Helga Schaub | FDP | 1,7 % |
Jürgen Bolte | NPD | 3,1 % |
Mirjam Marel | BIG | 1,9 % |
Siegfried Braun | ProD | 3,9 % |
Wahlberechtigte: 31.248 Einwohner | ||
Wahlbeteiligung: 51,6 % | ||
„verschenkte Stimmen“: 27 % |
Wahlkreis 03 (Wilhelmstadt nördl., Tiefwerder, Haselhorst und Siemensstadt)
Name | Partei | Anteil der Erststimmen |
Daniel Buchholz | SPD | 41,8 % |
Matthias Brauner | CDU | 33,2 % |
Thomas Stöber | GRÜNE | 12,5 % |
Jens-Eberhard Jahn | Die Linke. | 4,7 % |
Siegfried Gunder | FDP | 1,9 % |
Stefan Tischer | BüSo | 1,3 % |
Samia Burchardt | ProD | 4,7 % |
Wahlberechtigte: 32.290 Einwohner | ||
Wahlbeteiligung: 55,5 % | ||
„verschenkte Stimmen“: 25,1 % |
Wahlkreis 04 (Staaken und Falkenhagener Feld/Süd)
Name | Partei | Anteil der Erststimmen |
Burgunde Grosse | SPD | 35,8 % |
Heiko Melzer | CDU | 41,1 % |
Rudolf Königer | GRÜNE | 10,6 % |
Brigitte Schilling | Die Linke. | 4,3 % |
Kai Gersch | FDP | 2,0 % |
Hans-Ulrich Pieper | NPD | 2,5 % |
Mario Malonn | ProD | 3,7 % |
Wahlberechtigte: 33.123 Einwohner | ||
Wahlbeteiligung: 60,3 % „verschenkte Stimmen“: 23,1 % |
Wahlkreis 05 (Pichelsdorf, Gatow, Kladow und südl. Wilhelmstadt)
Name | Partei | Anteil der Erststimmen |
Ulrike Sommer | SPD | 32,7 % |
Peter Trapp | CDU | 44,2 % |
Christoph Sonnenberg-Westeson | GRÜNE | 12,1 % |
Dirk Großeholz | Die Linke. | 2,7 % |
Paul Fresdorf | FDP | 2,1 % |
Wolfgang Lillge | BüSo | 0,4 % |
Manfred Richter | ProD | 3,5 % |
Hans-Joachim Weinberger | Einzelbewerber | 2,3 % |
Wahlberechtigte: 32.573 Einwohner | ||
Wahlbeteiligung: 67,3 % | ||
„verschenkte Stimmen“: 23,1 % |
Zweitstimmen für das Abgeordnetenhaus 2011 aus Spandau
Mit der Zweitstimme wird die Landes- oder Bezirksliste einer Partei für das Berliner Abgeordnetenhaus gewählt. Es gilt die 5%-Hürde.
Partei: Stimmanteile (%); Mandate/Bezirksamtsmitglieder; Gewinne u. Verluste in %-Punkten
- CDU: 34,2%; 23/3; +3,0%;
- SPD: 31,7%; 21/2; -1,7%;
- GRÜNE: 12,5%; 6/0; +4,2%;
- PIRATEN: 7,3%; 4/0; +7,3%;
- DIE LINKE: 3,7%; 1/0; -0,1%;
- FDP: 2,1%; 0/0; -6,4%;
- NPD:
- pro Deutschland:
- DIE FREIHEIT: